Der Friedensglocken-Pferdetreck fühlt sich für seine achtmonatige Reise nach Jerusalem im kommenden Jahr gerüstet. Dann macht sich der Verein Friedensglocken mit einer aus Militärschrott gegossenen Glocke auf den Weg von Berlin in die Heilige Stadt. Nach der Generalprobe - einer Tour von Dresden über Prag nach Chemnitz zogen die Organisatoren eine erfolgreiche Bilanz. «Was als symbolische Friedensmission begann, entwickelte sich zu einer inspirierenden Reise der Begegnung, Versöhnung und gegenseitigen Unterstützung, die nicht nur die Teilnehmer, sondern auch viele Menschen entlang der Strecke tief berührte», teilte der Veranstalter mit.
Die Reise habe durch anspruchsvolles Gelände geführt, das sowohl für die zwölf Pferde als auch für die Menschen eine Herausforderung darstellte, hieß es. Insgesamt legte der Treck 480 Kilometer zurück und überwand dabei 17.000 Höhenmeter. Für die Versorgung der Pferde wurden 23.000 Liter Wasser benötigt, das entspricht etwa einem Kubikmeter pro Tag. Für die künftigen Etappen auf dem Weg nach Jerusalem habe man wichtige Erkenntnisse gesammelt.
«Wir wollen ein wirkmächtiges Zeichen setzen, dass einmal Frieden sein wird», hatte Vereinschef Helmut Kautz zu Beginn der jetzigen Tour Anfang August in Dresden gesagt. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und Ratlosigkeit sei es wichtig, an der Verheißung vom Frieden festzuhalten. «Wir wollen den Menschen begegnen und mit ihnen die Versöhnung feiern.» Am Ende des Zweiten Weltkrieges habe auch keiner geglaubt, dass sich die Deutschen wieder einmal so mit der Welt vertragen würden wie jetzt. «Deswegen glauben wird, dass Frieden und Versöhnung möglich sein wird. Wir wollen die Glocke in eine Schule in Jerusalem bringen, wo Hebräisch und Arabisch unterrichtet wird.»
Der Verein Friedensglocken versteht sich als überparteiliche und religionsunabhängige Initiative, «die Menschen aller Herkunft zusammenbringt, um den Friedensgedanken mit einfachen Worten in die Welt zu tragen». Seit seiner Gründung im Jahr 2019 organisiert der Verein Pferdetrecks und überführte so schon eine Friedensglocke von der Arnheimer Brücke nach Waterloo - zwei wichtigen Schauplätzen europäischer Kriegsgeschichte.
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