Vor dem Wiedersehen mit seinem früheren Chef Ralph Hasenhüttl hat es für RB Leipzigs Trainer Zsolt Löw erstmal eine Kontaktsperre gegeben. «Natürlich respektieren wie uns beide und werden sicherlich nach dem Spiel ein paar Worte wechseln. Aber bis zum Spiel gibt es keinen Kontakt», sagte Löw vor dem Duell mit Hasenhüttls VfL Wolfsburg am Freitag (20.30 Uhr/DAZN).
Löw war in Leipzig zwei Spielzeiten Assistent von Hasenhüttl. Seitdem verbindet das Duo eine Freundschaft. «Ich habe im Fußball viele Menschen kennengelernt, aber Hasi ist ganz weit vorn, was den Charakter betrifft», sagte Löw. Danach ging Löw als Co-Trainer von Thomas Tuchel nach Paris, Hasenhüttl übernahm den FC Southampton. Zum Job in Leipzig gratulierte Hasenhüttl per SMS.
Auch der Wolfsburger Trainer sprach in höchsten Tönen von seinem einstigen Co-Trainer. «Ich freue mich sehr auf Zsolt, weil ich nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zu ihm habe», sagte Hasenhüttl. «Wir hatten eine sehr, sehr schöne gemeinsame Zeit in Leipzig, eine sehr erfolgreiche Zeit.» Dass Löw «das Zeug zum Cheftrainer hat, davon bin ich überzeugt». Er habe ein gutes Auftreten und sei ein sehr akribischer Arbeiter und dementsprechend werde er diese Sache in Leipzig «sicherlich mit vollem Enthusiasmus machen», meinte der 57-Jährige.
«Alles reinhauen»
Beim Wiedersehen geht es vor allem für Leipzig um viel. Mit einem Sieg könnte RB auf Platz vier springen, bei einem Erfolg mit mehr als vier Toren Differenz sogar auf Rang drei. Für Leipzig ist die Teilnahme an der Champions League wirtschaftlich von immenser Bedeutung. «Unser klares Ziel ist es, unter die besten Vier zu kommen. Drei Punkte in Wolfsburg wären ein großer Schritt in die richtige Richtung», meinte Löw.
Die Erwartungshaltung von Löw ist deshalb groß. «Ich möchte, dass die Spieler einfach noch einmal alles reinhauen in die letzten Wochen, was sie im Tank haben. Wir müssen keine Rücksicht nehmen und können uns in jedem Spiel ausbelasten», sagte der 45-Jährige. Der Sieg gegen Hoffenheim sei ein guter Anfang gewesen, das Team habe Charakter gezeigt.
Personell muss der Ungar keine neuen Abstriche machen. Er hat im Gegenteil sogar bald mehr Auswahl. Assan Ouédraogo steigt in der kommenden Woche voll ins Mannschaftstraining ein, Antonio Nusa wird teilweise mit dem Team trainieren. Nur bei Xaver Schlager brauche man noch Geduld, sagte Löw.
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