Sachsens Kleingärtner haben nach der langanhaltenden Trockenheit mit Wassermangel zu kämpfen. «Nur etwa 30 bis 40 Prozent haben einen eigenen Brunnen und alleine mit dem in Wasserfässern gesammeltem Oberflächenwasser ist die Bewässerung schwierig», sagte der Präsident des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner, Tommy Brumm, auf Anfrage. Seinen Angaben zufolge sind im Verband aktuell 191.000 Mitglieder organisiert.
Neue Brunnen werden laut Brumm derzeit in Leipzig nicht genehmigt, in anderen Regionen sei es dagegen noch machbar. «Man muss aber auch sehr vorsichtig bei der Wasserentnahme über Brunnen sein. Geschieht es mit leistungsstarken Pumpen zu schnell, besteht die Gefahr der Versiegelung des Brunnens.» In den meisten Regionen in Sachsen ist derzeit die Entnahme von offenen Gewässern wegen der Trockenheit untersagt. «Und die Kleingärtner halten sich daran», betonte Brumm.
Die schlechteste und auch kostenintensivste Lösung sei die Entnahme aus der öffentlichen Wasserleitung. «Dies sollte nur in Notfällen gemacht werden», erklärte Brumm. Eine Lösung könnten Zisternen sein, die das ganze Jahr über Wasser auffangen und sammeln. Dies sei aber nicht an allen Standorten umsetzbar und auch teuer. «Die Kosten von einigen tausend Euro sind für eine Gemeinschaft von zwei bis drei Kleingärtner nicht gering.»
Dabei brauchen die Pflanzen das ganze Jahr über regelmäßig Wasser. Laut Brumm benötigt ein Apfelbaum pro Woche bis zu 80 Liter, ein Gemüsebeet bis zu 15 Liter pro Quadratmeter und Tag - ein Blumenbeet sogar bis zu 30 Liter. «Am genügsamsten sind Kräuter und alte Gemüsesorten mit unter zehn Litern pro Quadratmeter und Tag», weiß Brumm.
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