Gut drei Jahre nach seiner Eröffnung hat sich das Childhood-Hauses Leipzig aus Sicht der Beteiligten zu einem Erfolg entwickelt. Bei der Gründung habe er nicht gedacht, wie gut das Projekt anlaufen würde, sagte der Präsident des Amtsgerichts Leipzig, Michael Wolting. «Inzwischen funktioniert die Zusammenarbeit zwischen allen Prozessbeteiligten sehr professionell.»
Die Einrichtung ist in der Uniklinik Leipzig untergebracht. Sie soll Kindern zusätzliches Leid ersparen, die Opfer sexuellen Missbrauchs oder einer Misshandlung geworden sind. Dafür vernetzen sich im Haus Mediziner der Uniklinik, Psychologen, Vertreter der Justiz und des Jugendamts.
Kern des Childhood-Hauses ist ein Raum, in dem eine Richterin Kinder noch vor dem eigentlichen Gerichtsprozess befragen kann. Das Gespräch wird aufgezeichnet, so dass das Kind im Prozess möglichst nicht noch einmal befragt werden muss.
Das Leipziger Haus wurde Ende 2018 von der World Childhood Foundation der schwedischen Königin Silvia gegründet. Es war das erste seiner Art in Deutschland. Inzwischen gibt es bundesweit laut Angaben der Stiftung sechs Häuser. Im April sollen zwei weitere ihre Arbeit aufnehmen.
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