Sachsens Weiße Flotte in Dresden fährt auch bei inzwischen extremem Niedrigwassers in der Elbe. «Der kritische Pegelwert von 50 Zentimetern wurde heute Morgen unterschritten», berichtete der nautische Leiter der Weiße Flotte Sachsen GmbH, Jochen Haubold, am Montag auf Anfrage. Dank knapp ein Meter tiefer Fahrrinne im Stadtgebiet verkehrten zwei der historischen Raddampfer weiter stündlich zwischen Terrassenufer und der berühmten Elbbrücke Blaues Wunder. Haubold sprach von «Schleichfahrt», mit nur halber Kapazität - in der Hoch-Zeit der Touristensaison.
Schon am Dienstag sind fünf Zentimeter mehr vorhergesagt, die Kollegen in Tschechien «lassen mehr laufen», wie Haubold berichtete. Regen sei nicht in Sicht, es werde von Tag zu Tag über den Fahrplan entschieden. Nur die Stadtfahrten könne das Unternehmen garantieren. Haubold hofft aber, dass ab Mittwoch zumindest die Tour in die Sächsische Schweiz ab Pirna wieder aufgenommen werden kann.
Die Weiße Flotte Sachsen GmbH ist seit gut zwei Wochen wegen der Trockenheit nur eingeschränkt unterwegs. Die historischen Schaufelraddampfer haben derzeit in der Fahrrinne nur noch zehn bis 20 Zentimeter unter dem Kiel, die beiden modernen Salonschiffe pausieren. Für die Situation im Fluss ist das Wetter an dessen Oberlauf entscheidend. Die Elbe wird zu 95 Prozent aus dem großen tschechischen Einzugsgebiet gespeist, das Wasser kommt mehrere Stunden zeitverzögert in Deutschland an.
Die Übersicht des Landeshochwasserzentrums wies am Morgen 50 Zentimeter am Pegel Dresden aus. Die Weiße Flotte Sachsen GmbH bedeutet die seit Wochen eingeschränkte Aktivität Einbußen bei der Auslastung. «Wir fahren nur mit einem Viertel unserer Kapazitäten», sagte Haubold. Der Umsatzverlust könne noch nicht beziffert werden. Der gewerbliche Schiffsverkehr ist schon seit Ende Mai eingestellt.
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