Chemnitz ist im Rennen um ein nationales Wasserstoffzentrum eine Runde weiter. Der Standort hat sich zusammen mit Pfeffenhausen (Bayern) und Duisburg (Nordrhein-Westfalen) unter 15 Bewerbern durchgesetzt. Für diese drei Standorte soll jetzt eine Machbarkeitsstudie erfolgen, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Mittwoch in Berlin weiter mitteilte. Dem Standort des neuen Zentrums, mit dem der Einsatz von Wasserstoff etwa in Autos vorangetrieben werden soll, winkt laut Scheuer eine Förderung im dreistelligen Millionenbereich.
Das unter dem Namen «Hydrogen and Mobility Innovation Center» (HIC) aus Sachsen eingereichte Konzept für den Aufbau des nationalen Wasserstofftechnologie-Zentrums hat damit in der ersten Runde des bundesweiten Wettbewerbs überzeugt. «Das ist ein großer Erfolg für Sachsen», sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen hätten gezeigt, dass sie zu den kreativsten und innovativsten im Bereich der Wasserstoff-Mobilität in Deutschland zählen.
Der Freistaat werde die nun folgende Ausgestaltung des Zentrums unterstützen, versicherte Kretschmer. «Der Wasserstoffmarkt wächst weltweit. Es ist wichtig, in Sachsen weiter alle Kräfte zu bündeln, um auch im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.»
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sprach von einem wichtigen Schritt, um beim Einsatz von Wasserstoff «als Baustein für nachhaltige Mobilität und für die Defossilisierung der Industrie» an der Spitze mitzufahren und beispielgebend zu sein. «Wir verfügen heute über eine kritische Masse und sind damit attraktiv für neue Akteure, die jetzt in das Thema Wasserstoff einsteigen», sagte der Sprecher des HIC-Bündnisses und Geschäftsführer des Vereins HZwo, Karl Lötsch.
Hinter dem HIC steht ein Bündnis aus Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen, Politik und Verbänden wie BMW, die TU Chemnitz und Dresden, die Fraunhofer-Gesellschaft, der Innovationscluster »HZwo - Antrieb für Sachsen« sowie viele kleine und mittelständische Unternehmen auch aus Bayern und Thüringen. Es soll die Brücke zwischen Forschung und Wertschöpfung bauen, die Wasserstoffmobilität aus dem Labor und der Kleinserie in den Mittelstand und die Großserie heben sowie ein Umfeld für Start-ups schaffen, die an neuen Geschäftsmodellen und Produkten für die Wasserstoffwirtschaft arbeiten und wachsen können.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH