Die Sanierung des Knappensees wird sich nach dem gewaltigen Erdrutsch im März erheblich in die Länge ziehen. Ein Konzept, wie das abgerutschte Ufer gesichert werden soll, werde erst im nächsten Frühjahr vorliegen, teilte das sächsische Oberbergamt mit. Eigentlich war für die Saison 2022 die Freigabe des gefluteten Tagebaus für die Freizeitnutzung vorgesehen. Wann das Baden und Bootfahren stattdessen möglich sein wird, ist laut Oberbergamt noch offen.
Im März war an dem See im Landkreis Bautzen das Ufer auf 500 Metern Länge abgegangen. Ungefähr eine Million Kubikmeter Erdreich geriet ins Rutschen. Augenzeugen berichteten von einer 1,50 Meter hohen Schwallwelle. Auf der schräggegenüberliegenden Seeseite wurden einige Gebäude beschädigt. Die Ursache für den Erdrutsch ist nach wie vor nicht geklärt. Für Mitte Mai wird ein Bericht zu den Ergebnissen der Untersuchungen erwartet.
An dem See laufen schon seit 2014 Sicherungsarbeiten des Bergbausanierers LMBV. Auch am Tag des Erdrutsches wurde an dem Gewässer gearbeitet, allerdings an einer anderen Stelle. Rund 80 Prozent des Ufers gelten bereits als gesichert. Die abgerutschte Stelle gehört nicht dazu.
Weil die Abbruchkante sehr steil ist und weitere Rutschungen nicht ausgeschlossen werden können, hat die LBMV inzwischen auf der anderen Seeseite bei Groß Särchen 575 sogenannte Big Bags - sehr große Sandsäcke - aufgestapelt. Sie sollen vor einer Schwallwelle schützen. Abseits der Rutschungsstelle gehen die Sanierungsarbeiten der LMBV weiter.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH