Die Passagierzahlen an den ohnehin finanziell angeschlagenen Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden machen nur wenig Hoffnung auf Besserung. Beide Airports zusammen verzeichneten im Jahr 2024 insgesamt gut drei Millionen Passagiere, 1,7 Prozent mehr als 2023, wie die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) in Leipzig mitteilte. Während in Leipzig/Halle ein Zuwachs von 4,7 Prozent verzeichnet wurde, gab es in der Landeshauptstadt einen Rückgang um 5,1 Prozent. Die Zahl der Flugbewegungen beider Airports zusammen lag mit gut 97.000 Starts und Landungen knapp unter dem Vorjahresniveau.
Luftfrachtaufkommen stagniert
Das Luftfrachtaufkommen in Leipzig stagnierte im Vergleich zum Vorjahr. Im vergangenen Jahr seien 1,4 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen worden. Der Flughafen Leipzig/Halle ist das fünftgrößte Luftfrachtdrehkreuz Europas.
Größerer Stellenabbau als angenommen
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die finanzielle Schieflage der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden einen größeren Stellenabbau zur Folge haben könnte, als ursprünglich erwartet. Laut Mitteldeutscher Flughafen AG könnten bis zu 250 Arbeitsplätze wegfallen. Zuvor war von 122 Stellen die Rede. Demnach zählt die Unternehmensgruppe derzeit rund 1200 Stellen.
Der Stellenabbau soll bis Ende 2026 schrittweise erfolgen. Betroffen seien vor allem die Führungsebene und die Verwaltung an den Standorten Leipzig und Dresden. Der operative Bereich werde dagegen nur in geringem Maße betroffen sein.
Wichtige Sanierungsziele nicht erreicht
Die MFAG befindet sich seit Jahren in einer schwierigen finanziellen Situation. Die Flughäfen schreiben hohe Verluste, die vor allem auf Abschreibungen aus Investitionen in die Infrastruktur zurückzuführen sind. Da wichtige Sanierungsziele nicht erreicht wurden, verweigerten Banken die Auszahlung vereinbarter Kredite.
Im vergangenen Jahr konnte die Unternehmensgruppe eine akute Finanzkrise abwenden. Mithilfe neuer Bankkredite und Zuschüsse der Gesellschafter Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde eine Finanzierungslücke von 145 Millionen Euro geschlossen. Damit ist die Finanzierung des Unternehmens bis Ende 2026 gesichert.
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