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Blauzungenkrankheit - Sachsen mit zweitwenigsten Fällen

Ein Tierarzt impft an der Blauzungenkrankheit erkrankte Rinder (Archivbild). / Foto: Lars Penning/dpa
Ein Tierarzt impft an der Blauzungenkrankheit erkrankte Rinder (Archivbild). / Foto: Lars Penning/dpa

Mit unglaublicher Geschwindigkeit breitet sich derzeit ein Erreger in Tierhaltungen aus: das Blauzungenvirus. Nur noch ein Bundesland ist bisher nicht betroffen.

Während sich die Blauzungenkrankheit in den vergangenen zehn Monaten in ganz Deutschland ausgebreitet hat, gibt es in Sachsen bisher weiterhin nur einen Fall. Berlin hat als einziges Bundesland bisher keine erfassten Fälle bei Tieren, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilte. Der Freistaat hat demnach nach der Bundeshauptstadt deutschlandweit die wenigsten Fälle.

Der Erreger rollte den Daten zufolge in den vergangenen Wochen wie ein wahrer Virus-Tsunami durch Deutschland: Wurden vom FLI im Juni noch 13 betroffene Tierhaltungen deutschlandweit erfasst, waren es im Juli schon mehr als 1.200. Und allein bis zum 23. August wurden bereits mehr als 4.800 betroffene Betriebe gemeldet.

Explosionsartige Ausbreitung in NRW

In Nordrhein-Westfalen, wo im Oktober 2023 die erste Infektion in Deutschland bestätigt worden war, sprechen die Behörden von einer explosionsartigen Ausbreitung. Dort waren laut Friedrich-Loeffler-Institut 2465 Betriebe betroffen (Stand: Freitagnachmittag). In Niedersachsen stieg die Zahl der Fälle demnach zuletzt ebenfalls rasch auf bislang 1423 Tierhaltungen. 

Am Donnerstag wurde der erste sächsische Verdachtsfall zur aktuellen Variante der Blauzungenkrankheit gemeldet. Betroffen ist ein Rinderbestand im Oberen Vogtland, wie das Landratsamt mitteilte. Die beiden Nachbarländer Sachsens sind bisher weniger stark betroffen. In Sachsen-Anhalt wurden bei 33 Betrieben beziehungsweise Tierhaltungen Infektionen gemeldet, in Thüringen bei 11.

Virus nicht auf Mensch übertragbar

Der Erreger ist nicht auf Menschen übertragbar. Auch Fleisch und Milchprodukte für Blauzungenkrankheit empfängliche Tiere können bedenkenlos konsumiert werden.

Ursache der Epidemie ist dem FLI zufolge der sogenannte Serotyp BTV-3 des Erregers. Im Laufe des Jahres sei weiter mit immer mehr Fällen und mehr betroffenen Betrieben zu rechnen, heißt es von dem für Tierseuchen zuständigen Bundesinstitut. Und: «Auf jeden Fall wird uns BTV-3 auch noch im kommenden Jahr beschäftigen.» In den Niederlanden sei die Variante erstmals im September 2023 aufgetreten und habe sich rasant ausgebreitet. 

Das Blauzungenvirus wird von bestimmten Mücken übertragen. Vor allem Schafe und Rinder infizieren sich damit, auch südamerikanische Kamelarten, Ziegen und Wild-Wiederkäuer sind empfänglich.

 

 

 

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