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Und wenn ich mal groß bin, werde ich Feuerwehrmann

Oder Feuerwehrfrau. Obwohl die meisten Mädchen zuerst andere Berufswünsche haben. Auf der FLORIAN konnten sich junge Erwachsene testen, ob sie es wohl schaffen würden, die Wunschkarriere zu starten. Bewerbungsschluss für die begehrten 20 Stellen ist der 25.November 2016.

1.FLORIAN – die einzige Fachmesse Deutschlands
2.20 aus 200 – Die Bewerbertestserie
3.180 Kilo und mehr – Übergewicht hat viele Konsequenzen

FLORIAN – die einzige Fachmesse Deutschlands mit Rekorden

Auf Deutschlands einziger Feuerwehrmesse haben 200 Aussteller aus acht Ländern von Donnerstag bis Samstagabend das Neueste für Feuerwehr, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz vorgestellt. 14 000 Besucher fanden das interessant. Das ist ein doppelter Rekord. So viele Aussteller gab’s noch nie und zur letzten Messe vor zwei Jahren kamen 10.000 Menschen.
Das sind gleich zwei Rekorde – im Ausstellerbereich und bei den Zuschauern.

Doch neben der Technikpräsentation und der Darlegung neuer Rettungskonzepte ist die Nachwuchsgewinnung ein weiteres wichtiges Messeanliegen. Kaum zu glauben, will doch jeder zweite Schulanfänger zur Feuerwehr. Doch wenn es dann soweit ist, müssen er und sie als Bewerber für die Berufsfeuerwehr schon einiges können und bei Einstellung nicht älter als 32 Jahre sein.

20 aus 200 – Die Bewerbertestserie
 Gunther Sarfert, der auch in der Deutsche Feuerwehr-Sportförderation e.V. tätig ist, hat auf der Messe den Schnupper-Einsatztest für ambitionierte Brandanwärter geleitet. 20 Stellen sind ausgeschrieben. Bewerbungen werden in der Stadt bis zum 25. November entgegengenommen. „Bisher war es immer so“, sagt Sarfert, „dass sich etwa 200 Bewerber und Bewerberinnen am Theorieteil beteiligen. Danach sind es nur noch 100. Nach dem sportlichen Teil sind es noch rund 50, die in die abschließende Gesprächsrunde kommen. Ich sag das heute hier auf der Messe, dass Sie sich entsprechend vorbereiten können, wenn im Februar die Tests beginnen.“

Und die Tests sind anspruchsvoll, wohingegen der allgemeine Fitnesszustand der Menschen generell zu wünschen übriglässt. Aus dem Bericht von Prof. Dr. Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung (ZfG) und Dr. Birgit Wallmann  geht hervor, dass sich „45 Prozent der männlichen und 40 Prozent der weiblichen Befragten in ihrer Freizeit intensiv körperlich bewegen. Wenn sie das tun, ist die Dauer bei Männern und Frauen gleich: Bei beiden 23 Minuten pro Woche.“

Wer trägt Menschen, die mehr als 180 Kilo wiegen? – Übergewicht hat viele Konsequenzen

Mit 11 Stunden pro Tag sitzen wir eindeutig zu viel. Der Mittelwert, so die Studie, liegt bei 7 Stunden. „Fast drei Viertel der Schreibtischarbeiter geben an, sich bei Besprechungen oder im Büro hinzusetzen, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Und das, obwohl knapp über die Hälfte (53 Prozent) der Schreibtischarbeiter der Meinung ist, dass es schlecht für ihre Gesundheit sei, wenn sie bei der Arbeit überwiegend sitzen. Das heißt aber auch: Fast der Hälfte sind die gesundheitlichen Nachteile des überlangen Sitzens unbekannt. Daran wird deutlich, dass das Thema Sitzen, als eigenständiger Risikofaktor für unsere Gesundheit, noch zu wenig in unserem Bewusstsein verankert ist.“ Und oft genug wird dann auch viel zu viel gegessen. Immer mehr Menschen sind übergewichtig. Süße Getränke, Snacks zwischendurch, unkontrolliertes Essen zwischen den Meetings und irgendwann verliert der Mensch das Gefühl für das richtige Maß. Wenn dann ein 6XL Mann einen gesundheitlichen Notfall hat, wird es kritisch, auch für die Helfer.

Notruf 112

Die Berufsfeuerwehr in Dresden hat fünf Feuerwachen. Sie befinden sich in der Albertstadt, in Übigau, Striesen, Löbtau und in der Altstadt, Strehlener Straße. Jede Wache ist auch für spezielle Einsätze ausgestattet. Die Wache in Löbtau hat zusätzlich die Ausrüstungen für die Höhenrettung, die Spezialtechnik für Einsätze für die Straßenbahn und auch einen Rettungswagen (RTW) für übergewichtige Menschen mit einer entsprechenden Schwerlasttrage.

In der zentralen Leitstelle in Dresden arbeiten 68 Mitarbeiter im Schichtsystem. Dazu kommen 55 Beschäftigte der Feuerwachen, die im Rotationssystem die Zentrale verstärken. „Wer bei uns anruft, kann sicher sein, dass wir sowohl den Notarzt oder auch die Polizei verständigen. Dafür ist die Zentrale ja da“, sagt Hauptbrandmeister Norman Lau.

 „Wenn ein Patient mehr als 150 kg wiegt, ist das wichtig, dass wir das wissen und die passende Ausrüstung zum Patienten schicken. Jeder hat das Recht, patientengerecht transportiert zu werden. Eine normale Trage ist dann zu schmal und zu leicht gebaut. Wir nennen das „patientengerechte Tragesysteme“. Im vergangenen Jahr haben wir sie 220-mal eingesetzt. In diesem Jahr schon 170-mal.“

Bei einem Einsatz geht dann alles sehr zügig, aber ohne Hast. Für Hauptbrandmeister Norman Lau steht die Sicherheit der mitfahrenden Personen an oberster Stelle. „Es ist unverantwortlich, zu rasen. Wir gehen mit den Sonderrechten im Straßenverkehr sehr sorgfältig um. Und wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie sich verhalten sollen, wenn Sie die Sirene hören, denken Sie nur daran, Platz zu schaffen. Dafür kann man stehen bleiben müssen oder auch einfach langsam weiterfahren, auch mal in den Bereich einer roten Ampel. Hauptsache, die Sicherheitsgasse wird ohne Hektik freigemacht, dann geht alles am schnellsten und das Wohl der Patienten bleibt gewahrt.“