In Sachsen bleiben wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Freitag zahlreiche kommunale Kindertagesstätten geschlossen. Zur Arbeitsniederlegung haben die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Verdi gemeinsam aufgerufen. «Es ist mit einer großen Beteiligung zu rechnen», sagte Matthes Blank, Pressesprecher der GEW in Sachsen.
Eltern in Leipzig und Dresden können auf der Internetseite der beiden Städte genaue Informationen zu den Kitas und Horten ihrer Kinder finden. Demnach bleiben in Leipzig mehr als 50 und in Dresden knapp 30 Einrichtungen am Freitag komplett geschlossen, in wenigen Fällen wegen eines geplanten Schließtages. Bei zahlreichen weiteren Einrichtungen kommt es zu Einschränkungen, etwa bei den Öffnungszeiten.
Die Stadt Chemnitz konnte die Auswirkungen vorab nicht abschätzen. Eltern würden durch die jeweilige Einrichtung informiert, wenn die Kinderbetreuung wegen der Teilnahme von Beschäftigten am Warnstreik zu eingeschränkt ist, teilte die Stadt mit.
Auswirkungen auch außerhalb der Großstädte
Auch außerhalb dieser Zentren kann es zu Schließungen von Kitas in kommunaler Hand kommen. In Weißwasser, Bautzen, Görlitz und Zwickau sei mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen, sagte Daniel Herold, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Sachsen West-Ost-Süd.
Von dem Warnstreik sind alle Branchen des öffentlichen Dienstes betroffen. Auch bei Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie Sparkassen, Arbeitsagenturen und Jobcenter sind die Beschäftigten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Zentrale Kundgebungen sind in Dresden und in Leipzig geplant.
Forderung nach acht Prozent mehr Gehalt
Im festgefahrenen Tarifstreit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes ist die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März geplant. Die Gewerkschaften verlangen unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro pro Monat sowie höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten. Zudem soll es nach ihrem Willen drei zusätzliche freie Tage pro Jahr geben. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März geplant.
Zusätzlich hatte der Sächsische Erzieherverband (SEV) Erzieherinnen und Erzieher zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. Dieser wirkte sich allerdings deutlich geringer aus. In Leipzig blieben deswegen eine Kita und drei Horte geschlossen, in Dresden waren es fünf Einrichtungen.
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