Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen stagniert. Im Juni waren 136.800 Menschen arbeitslos gemeldet, 850 weniger als im Mai, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Chemnitz mitteilte. Die Arbeitslosenquote betrage unverändert 6,4 Prozent, vor einem Jahr lag die Quote bei 6,0 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. Juni vorlag.
«Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Fördermaßnahmen zurückzuführen. Aber auch ein Anstieg der Krankmeldungen hat statistisch diesen Rückgang unterstützt. Dennoch spüren wir die Auswirkungen der gedämpften Stimmung der Wirtschaft», sagte der Chef der BA-Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen.
So fanden im Juni den Angaben zufolge lediglich 6800 Menschen eine neue Arbeit. Gleichzeitig meldeten die sächsischen Unternehmen nur rund 5700 neue Arbeitsstellen, der geringste Juniwert seit 24 Jahren. Trotzdem lägen 35.500 Stellenangebote vor. «Das belegt, dass die Betriebe trotz der bestehenden Herausforderungen weiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen wollen - besonders wenn es um Fachkräfte geht», betonte Hansen.
In den Sommermonaten erwartet die Agentur einen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Grund sei, dass derzeit eine ganze Reihe von jungen Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung noch keine Anschlussbeschäftigung haben und die neuen Jahrgänge erst im August oder September beginnen. Zudem rechnet Hansen nur mit einer verhaltenen Belebung des Arbeitsmarktes im Herbst. «Die Unsicherheitsfaktoren der Wirtschaft sind einfach aktuell zu groß.»
Im regionalen Vergleich warten die Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (5,0 Prozent) Erzgebirge und Zwickau (jeweils 5,1) im Juni mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten auf. Schlusslichter sind weiterhin die Stadt Chemnitz (8,8) und der Landkreis Görlitz (8,7).
Die Beschäftigung liegt in Sachsen laut Regionaldirektion weiter auf hohem Niveau. Hochrechnungen zufolge gingen im April 1,64 Millionen Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Im Vergleich zum bisherigen Tiefststand im April 2005 seien es 316.000 Beschäftigte mehr.
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