Nach Ende der coronabedingten Einschränkungen beim Schwimmunterricht registrieren die Vereine in Sachsen großes Interesse an Anfängerkursen. Es gebe Warteschlangen, Schwimmhallen und Trainingszeiten seien in der Regel knapp bemessen, sagte der Präsident des Sächsischen Schwimmverbands, Wolfram Sperling. Er glaube nicht, dass es gelungen sei, den coronabedingten Rückstand beim Schwimmunterricht aufzuholen. Konkrete Zahlen liegen dem Verband jedoch nicht vor.
Auch an den Kursen des Dresdner Sportclubs 1898 (DSC) ist das Interesse groß. «Wir nehmen jedes Jahr zu Schuljahresbeginn 120 Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren in den Verein neu auf», sagte Dirk Oehme, der Chef des Schwimmnachwuchszentrums beim Dresdner Sportclub 1898 (DSC). Jetzt sei der Jahrgang 2019 an der Reihe. Doch allein für dieses Jahr gebe es schon bis jetzt 140 Anfragen. Zudem würden bei den Freizeitsportlern jährlich etwa 50 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 9 und 16 Jahren neu aufgenommen. 400 Anfragen dafür habe es im vergangenen Jahr gegeben.
Der DSC hatte auch bei einem Gutschein-Programm für Grundschüler des Kultusministeriums mitgemacht, das Jungen und Mädchen ermöglichen sollte, eigenständig Schwimmkurse zu besuchen. 2022 erlernten 67 und im vergangenen Jahr 49 Grundschüler beim Sportclub das Schwimmen. Insgesamt hatte das Kultusministerium im Rahmen des Programms «Aufholen nach Corona» 28.000 Gutscheine im Wert von je 120 Euro für die drei Corona-Schuljahre 2019/20 bis 2021/22 ausgegeben.
Wie viele dieser Gutscheine tatsächlich in Anspruch genommen wurden, werde noch ausgewertet, teilte das Ministerium mit. Unbekannt ist den Angaben nach auch, wie viele Jungen und Mädchen wegen des coronabedingt ausgefallenen Unterrichts noch immer nicht schwimmen könnten.
Das Ministerium verweist auf die Verantwortung der Eltern. Zwar sei Sachsen eines der Bundesländer, in denen der Schwimmunterricht verpflichtend sei. Doch seien auch die Eltern in der Pflicht. Wie beim Erlernen des Sprechens und Lesens komme es auch beim Schwimmen auf das nötige Training an und ohne den Rückhalt im Elternhaus stoße der schulische Erfolg an Grenzen, hieß es.
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