Vor den geplanten freiwilligen Impfangeboten an Sachsens Schulen sehen sich Schulleiter und Lehrer mit Drohungen konfrontiert. Das sei punktuell aus mehreren Regionen Sachsens gemeldet worden, sagte der Sprecher des Landesamtes für Schule und Bildung, Roman Schulz, am Freitag. Solche Schreiben würden teils sogar an deren Privatadressen geschickt. «Das ist absolut inakzeptabel.» Zuvor hatte die «Freie Presse» berichtet, dass Impfgegner Schulleiter mit Strafanzeigen wegen Körperverletzungen gedroht und Kundgebungen vor Schulen angekündigt hätten.
«Es ist sehr bedauerlich und erschreckend zugleich, dass Menschen, die sich freiwillig entschieden haben, ein Impfangebot wahrzunehmen, dafür drangsaliert werden», sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Dirk Reelfs. Seit Schulbeginn sei die Impfbereitschaft zunächst anonym abgefragt worden. Die Rückmeldungen der Schulen lägen noch nicht vollumfassend vor, so dass noch keine Gesamtzahl der Impfwilligen Schüler genannt werden könne, erklärte Reelfs. Er bekräftigte jedoch, dass die Impfungen in der kommenden Woche beginnen werden.
Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen ab zwölf Jahren. Sie werden für die Impfung vom Unterricht freigestellt. Vor allem in den ländlichen Regionen ist der Einsatz von mobilen Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes an ausgewählten Stützpunktschulen geplant. Melden sich an einer Schule etwa 80 Impfwillige, sind bei entsprechenden Kapazitäten der mobilen Impfteams auch Impfungen an der jeweiligen Schule möglich.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH