Die Stadt Dresden hat ihren mit insgesamt 15.000 Euro dotierten 15. Lyrikpreis an den tschechischen Dichter Petr Borkovec und seinen deutschen Kollegen Georg Leß vergeben. Die Auszeichnung wurde am Sonntag im Festspielhaus Hellerau verliehen, jeder der beiden Preisträger bekam 7.500 Euro, teilte die Stadtverwaltung mit. Der Preis wird alle zwei Jahre ausgelobt und richtet sich an Lyrikerinnen und Lyriker, die in deutscher oder tschechischer Sprache schreiben und in Europa beheimatet sind.
Petr Borkovec, Jahrgang 1970, lebt als Dichter, Übersetzer und Kulturredakteur in Prag. Die Jury bescheinigt ihm eine «geschliffene Ironie und einen spezifischen subversiven Humor». «Die Gedichte sind sehr sinnlich, es dominiert die Visualität, sein souveräner Umgang mit der Sprache scheint einen weiteren, sechsten Sinn zu generieren, den Petr Borkovec meisterlich beherrscht», hieß es.
Bei Georg Leß (43) überlagern sich nach Einschätzung der Jury Motive: «Nie ist es das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint.» In seinen Texten würden «kalkulierte Bildbrüche immer wieder für produktive Unruhe und für einen ganz eigenen Humor» sorgen. Mit jedem seiner Bücher überrasche er in neuer Weise. Leß sei einer der eigenwilligsten Dichter seiner Generation.
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