Polizeipräsenz in Meißen an diesem vierten Adventswochenende: In Absprache mit dem Ordnungsamt patrouillieren zwei Beamte um den Markt und die umliegenden Straßen. Wie immer. Polizeiautos an den Marktzugängen sind nicht zu sehen. Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) sagte, dass man sich strikt an die Einsatzpläne halte und über ein gut abgestimmtes Sicherheitskonzept verfüge. Die Zufahrten zur Elbstraße und am Kleinmarkt sind mit Betonblöcken gesichert, die bei Bedarf für Rettungskräfte leicht passierbar sind.
Die Betonblöcke, die seit Dezember 2016 den Meißner Weihnachtsmarkt schützen, rufen an diesem Samstag plötzlich viel Aufmerksamkeit hervor. Neben Aufnahmen als Fotomotiv müssen sie auch testweise einige Fußtritte von Marktbesuchern erdulden. Sind sie auch robust genug? Trotz des Anschlags und der Trauer appelliert Raschke an die Bevölkerung, nicht in Panik zu verfallen.
Die vorzeitige Schließung des Marktes würde zu großen Verlusten führen. Veranstalter Uwe Reichel, Chef des Gewerbevereins, sagte, dass der Markt unbedingt weiterlaufen muss, da viele Touristen extra wegen des Marktes nach Meißen gekommen sind und die Händler auf gute Umsätze angewiesen sind. Eine Stornierung des Marktes wäre für alle Beteiligten finanziell sehr problematisch.
Wegen der tragischen Ereignisse in Magdeburg zeigen sich Oberbürgermeister Raschke und Veranstalter Reichel tief betroffen und gedenken den Opfern und Angehörigen mit einer Schweigeminute auf dem Weihnachtsmarkt. Das tägliche Marktprogramm findet wie geplant statt, jedoch mit einer besinnlichen Einlage zur Erinnerung an die Ereignisse in Magdeburg. Der Markt ist ruhiger und leiser geworden.