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Nach dem Einsturz der Carolabrücke: Meißner Brücken sind weitgehend stabil

Die Meißner Altstadtbrücke erhält eine Zustandsnote 2,4. Geht so. Foto: Ulf Mallek
Die Meißner Altstadtbrücke erhält eine Zustandsnote 2,4. Geht so. Foto: Ulf Mallek

Die meisten der 82 Brücken im Landkreis Meißen werden mit der Note 2 bewertet. Es gibt aber auch Ausreißer nach oben und unten.

Die Dresdner Caralobrücke ist eingestürzt. und muss vermutlich sogar komplett abgerissen werden. In Bad Schandau wurde eine ähnliche Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie sicher sind denn da die Brücken im Landkreis Meißen? Diese Frage stellte die AfD-Fraktion im  Meißner Kreistag an den Landrat Ralf Hänsel. Und seine Antwort fällt überraschend aus.

 "Gut bis sehr gut", so die Antwort von Landrat Ralf Hänsel in der Kreistagssitzung vergangene Woche. Sein Fachamt hat die Daten des aktuellen Brückenprüfungen zusammengetragen, wonach die Mehrzahl der insgesamt 82 Bauwerke mit einer "2" benotet wurde. Eine Situation wie in Dresden, so die Einschätzung von Ralf Hänsel, sei im Landkreis nicht zu befürchten. Doch eine 2 ist nicht so eine gute Note wie in der Schule, denn es gibt nur vier Zustandsnoten:  von 1 (sehr guter Zustand) bis 4 (ungenügender Zustand). Genau genommen sieht die Klassifizierung so aus: 1,0-1,4 sehr guter Zustand, 1,5-1,9 guter Zustand, 2,0-2,4 befriedigender Zustand, 2,5-2,9 ausreichender Zustand, 3,0-3,4 nicht ausreichender Zustand sowie 3,5-4,0 ungenügender Zustand. Nach dem Gesetz müssen  Brücken regelmäßig alle sechs Jahre umfangreich geprüft werden.

Tatsächlich gibt es im Landkreis sogar Brücken mit der Bestnote 1: die Plattenbrücken bei Görzig, Nössige und Seeligstadt sowie die Stahlbetonbrücke Steinbach. Die Natursteinbrücke aus dem Jahr 1880 in Roitzschen dagegen wurde mit 3,7 bewertet.

Alle großem Brücken im Landkreis sind intakt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr gibt daher Entwarnung. Diese  Brücken seien in den laufenden Unterhaltungs- und Instandsetzungsplänen der Niederlassung Meißen des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr eingeplant. Kurzfristige Maßnahmen, die dem üblichen Wartungsbedarf entsprechen, seien entweder bereits in der Umsetzung oder zeitnah vorgesehen. Langfristigere Sanierungen wie die Erneuerung des Fahrbahnbelags und Korrosionsschutzarbeiten seien  für die kommenden Jahre im Rahmen des regelmäßigen Planungsprozesses berücksichtigt, so das Amt. Der genaue Zeitrahmen dieser Maßnahmen sei  abhängig von den spezifischen Anforderungen und technischen Planungen für jedes Bauwerk.

Im Einzelnen ergibt sich für die drei großen Bauwerke folgender Stand: Die B 169 Elbebrücke Riesa erhalte  kurzfristige Unterhaltungsmaßnahmen, insbesondere Fugeninstandsetzungen, Rissinstandsetzungen sowie Ausbesserungen des Korrosionsschutzes der Geländer. Mittel- bis langfristig seien Arbeiten wie die Erneuerung der Deckbeschichtung des Korrosionsschutzes, die Fahrbahnbelagserneuerung und die Instandsetzung der Fahrbahnübergänge vorgesehen.

 Die B 101 Elbebrücke Meißen aus dem Jahr 1996 : Kurzfristig werden Maßnahmen wie Reinigungsarbeiten, Korrosionsschutzausbesserungen und Belagsinstandsetzungen durchgeführt. Mittelfristig ist hier die Erneuerung des Fahrbahnbelages geplant. Hier gibt es die Note 2,4. 

Die  S 177 Altstadtbrücke Meißen aus dem Jahr 2003: Erforderliche kurzfristige Unterhaltungsmaßnahmen umfassen Fugeninstandsetzungen, Rissinstandsetzungen sowie Korrosionsschutzausbesserungen an Geländern und Beleuchtungsmasten. Die Note: 2,0. Die Fußgängerbrücke daneben wird mit 2,2 benotet. 

Eine Übersicht aller Brücken im Landkreis Meißen finden Sie hier.