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Sozialarbeiterin sendet gestricktes Dankeschön

Die Sozialarbeiterin Ina Baumann-Kahlo hält in ihrem Büro einen "Geduldsfaden". / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
Die Sozialarbeiterin Ina Baumann-Kahlo hält in ihrem Büro einen "Geduldsfaden". / Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Gestrickte Botschaften aus Wolle: Eine Sozialarbeiterin aus Nordsachsen nutzt ihr Hobby, um sich auf persönliche Weise auszudrücken. In der Corona-Pandemie hat Ina Baumann-Kahlo (55) einen Rollstuhl eingestrickt - als Dank an die vielen Helfer und Helferinnen in der Krise, die in der Öffentlichkeit nicht so präsent seien. Der Rollstuhl mit den vielen Farben, Mustern und Details wurde bereits in einem Sanitätshaus in Torgau ausgestellt, sagte sie. Nun stehe er in ihrem Büro.

Die Idee für den eingestrickten Rollstuhl sei ihr während ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin gekommen, bei der sie die Helfer erlebt habe. Das Projekt habe sie dann im September zu einem Strickfestival in Dänemark mitgenommen. «In dem Rollstuhl sehen die Menschen ein Symbol der Hilfebedürftigkeit. Es gibt so viele Menschen, die täglich anderen auch in der Corona-Krise helfen, obwohl sie selbst Angst um die eigene Gesundheit haben. Das ist eine enorme Leistung und ich will Danke sagen», sagte die 55-Jährige.

Baumann-Kahlo strickt schon seit dem Kindesalter. «Ich hab's bei meiner Großmutter gelernt», erzählte sie. Sie stricke auch Pullover - und nutzte die Wolle auch zur Gestaltung anderer Gegenstände. Eine Gießkanne, eine alte Waschwanne und einen Stuhl habe sie auch schon eingestickt, und selbst ein Baumstumpf in ihrem Garten habe schon eine gestrickte Mütze erhalten.

Nicht nur in der Corona-Pandemie greift die 55-Jährige zu ihren Stricknadeln, um kleine Nachrichten an Freunde, Familie und Arbeitskollegen entstehen zu lassen. Sie stricke fast jeden Abend an Socken - und wenn jemand krank sei, stricke sie einen «Geduldsfaden» ein. «Denn manchmal braucht man ja viel Geduld, um wieder gesund zu werden.»

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