Der Anteil an armen Menschen in Sachsen ist zuletzt gesunken und hat 2022 knapp unter dem Bundesschnitt gelegen. So lag die sogenannte Armutsquote in dem Jahr bei 16,7 Prozent und damit zwei Prozent unter dem Wert von 2021, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband am Dienstag in Berlin mitteilte. Bundesweit lag der Wert im Jahr 2022 bei 16,8 Prozent.
Die Armutsquote gibt an, wie viele Menschen mit ihrem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung liegen. Dieser Wert lag 2022 für Singles bei 1186 Euro, für Alleinerziehende mit einem Kleinkind bei 1542 Euro und für einen Paarhaushalt mit zwei Kleinkindern bei 2490 Euro.
Am stärksten von Armut betroffen war dem Bericht zufolge 2022 Westsachsen mit einer Quote von 18 Prozent. In Südsachsen lag der Anteil der in dem Bericht als arm definierten Menschen bei 16 Prozent und damit am niedrigsten im Freistaat.
Die gemessen am Anteil der Bevölkerung meisten armen Menschen leben dem Bericht zufolge in Bremen (29,1 Prozent) sowie mit jeweils mindestens 19 Prozent im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Besonders gut stehen Bayern mit 12,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 13,5 Prozent da.
Der Verband bezieht sich in seiner Auswertung auf den Mikrozensus des Statistischen Bundesamts. Für 2023 liegen erst im kommenden Jahr belastbare Zahlen vor, die Daten für 2022 sind den Angaben zufolge die jüngsten in der Statistik.
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