Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ist angesichts einer niedrigen Impfquote bei Pflegekräften im Freistaat in Sorge. «Das ist ein Thema, was uns im Moment sehr beschäftigt», sagte sie am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Dresden. In Sachsen gebe es im medizinischen und pflegerischen Bereich bis zu 300.000 Arbeitskräfte. Davon seien etwa 65 Prozent geimpft, wenngleich das in einzelnen Bereichen sehr unterschiedlich sei.
In der Debatte um die berufsbezogene Impfpflicht gehe leider unter, was diese Menschen in den vergangenen zwei Jahren geleistet hätten, sagte die Ministerin. Man sei dabei, mit allen Partnern wie den Kammern oder den Wohlfahrtsverbänden betroffenen Pflegekräften und dem medizinischen Personal noch ein Impfangebot machen. Die Versorgungssicherheit in allen Bereichen habe für Sachsen höchste Priorität.
Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr eine Impfpflicht nur für das Personal im Gesundheitswesen und der Pflege beschlossen, die ab Mitte März gilt. Die Bundesländer haben das umzusetzen. Der Bund will die Impfzentren bis zum Jahresende mitfinanzieren. Man werde alle Kapazitäten brauchen, sagte Köpping und verwies dabei auch auf eine vierte mögliche Impfung.
Sachsen ist das Schlusslicht bei der Impfquote in Deutschland. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes waren am Mittwoch 61,4 Prozent in Sachsen vollständig geimpft bundesweit lag die Quote bei 72,2. Nur 55,5 Prozent der über 60-Jährigen sind geboostert.
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