Frühling und Sommer sind Zeckenzeit: In den vergangenen Wochen ist die Zahl der gemeldeten FSME- und Borreliose-Fälle in Sachsen deutlich angestiegen. Bis Mitte Juni wurden 9 FSME-Erkrankungen und 395 Fälle von Lyme-Borreliose registriert, wie aus den epidemiologischen Wochenberichten der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) hervorgeht.
Anfang Mai waren die Zahlen noch viel niedriger: Mit Stand 3. Mai hatte die LUA einen Fall von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und 173 von Borreliose vermeldet. Die Erreger können durch Zecken übertragen werden.
Borreliose kann unbehandelt zu Gelenk,- Herzmuskel und Nervenentzündungen führen. FSME beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden, später sind auch Ausfälle im Nervensystem möglich. Gegen FSME gibt es Impfungen, während Borreliose mit Antibiotikum behandelt wird.
Fast alle sächsischen Regionen sind inzwischen als Risikogebiet eingestuft. Ausnahmen bilden nur noch die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen.
Die Fachleute beobachten in Sachsen eine Zunahme der Erkrankungen. Wurden 2014 noch 15 FSME-Erkrankungen gemeldet, waren es vergangenes Jahr 34. Auch in diesem Jahr liegen die Zahlen jeweils höher als zum gleichen Zeitpunkt 2023. Voriges Jahr hatte die LUA Mitte Juni 5 FSME-Fälle und 325 Borreliose-Fälle registriert.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Menschen in den Risikogebieten, die mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Die Impfquote lag in Sachsen 2022 bei 18,8 Prozent.
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