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Verband: Jede zehnte Apotheke schreibt rote Zahlen

Das Apothekenzeichen hängt an einer Hausfassade. / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Das Apothekenzeichen hängt an einer Hausfassade. / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Jede zehnte Apotheke in Sachsen schreibt rote Zahlen, ein Drittel in wirtschaftlicher Schieflage. Personalmangel und E-Rezept als zusätzliche Herausforderungen.

Steigende Kosten und Personalmangel stellen Apotheken in Sachsen zunehmend vor Probleme. «Jede zehnte Apotheke in Sachsen schreibt bereits rote Zahlen, ein Drittel ist in einer wirtschaftlichen Schieflage», sagte Reinhard Groß, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes, vor Beginn des Apothekertags am Freitag. Tendenziell gebe es immer mehr Schließungen aufgrund wirtschaftlicher Probleme oder fehlender Fachkräfte. «Wir brauchen dringend eine wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken, die seit nunmehr zwanzig Jahren keine merkliche Anpassung ihres Honorars erfahren haben, jedoch vor allem in den letzten Jahren mit enormen Kostensteigerungen in nahezu allen Bereich kämpfen müssen», forderte Groß.

Zusätzlich stellt das zum Jahreswechsel eingeführte E-Rezept die Apotheken vor Herausforderungen. Das E-Rezept bringe aktuell in den Apotheken einen hohen Mehraufwand und nicht zuletzt auch einen wirtschaftlichen Schaden mit sich, sagte Groß. Kunden würden beispielsweise aufgrund technischer Störungen zu einer anderen Apotheke wechseln und Krankenkassen Rechnungskürzungen wegen fehlerhaft ausgefüllter Rezepte vornehmen. Vom Bundesgesundheitsministerium forderte Groß daher eine Stabilisierung des Systems und einen Schutz vor Rechnungskürzungen wegen technischer Probleme.

Im vergangenen November hatten die Apotheken wegen des wirtschaftlichen Drucks bundesweit mit Demonstrationen und Schließungen für mehr Geld protestiert. In Dresden hatte es eine Protestaktion der Apothekerinnen und Apotheker aus den ostdeutschen Bundesländern gegeben. Laut Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sind die Gehälter seit 2004 nicht gestiegen.

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