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Entwicklung der Bauzinsen 2021

Gerd Altmann via pixabay.com
Gerd Altmann via pixabay.com

Entwicklung der Bauzinsen 2021

Die Zinsen sind niedrig wie nie. Wer in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren neu bauen wollte, profitierte ordentlich von den Niedrigzinsen. Einige Experten vermuten, dass die Zinsen künftig wieder steigen werden. Doch handelt es sich dabei wirklich um einen anhaltenden Aufwärtstrend? Und lohnt es sich dann immer noch für Immobilieninteressierte zu bauen oder Wohneigentum zu erwerben? Diesen Fragen soll im Folgenden nachgegangen werden. 

Historische Bauzinsentwicklung

Seit fünfzehn Jahren bewegen sich die Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau.

Laut der Interhyp AG, die Beratung zu allen Themen rund um die Baufinanzierung in Dresden bietet, sank der durchschnittliche Bauzinssatz kontinuierlich in den letzten zehn Jahren von 4,3% auf 0,77% (bei einer Sollzinsbindung von zehn Jahren).

Grund dafür ist die seit der Finanzkrise 2008/2009 sehr hohe Nachfrage nach sicheren langfristigen Anlagen wie Bundesanleihen und Pfandbriefen. Bei jenen ist daher die Rendite sehr niedrig, was niedrige Bauzinsen nach sich zieht.

Dagegen beeinflusst der Leitzins der EZB die Bauzinsen nur indirekt, denn die Leitzinsen geben die Konditionen an, zu welchen sich Banken gegenseitig Geld leihen und haben daher nur Auswirkungen auf kurzfristige Zinsen wie zum Beispiel jene auf das Tagesgeld.

Experten sehen leichten Anstieg in 2021

Zwischen Juli 2020 und Januar 2021 schwankten die Bauzinsen zwischen 0,65% und 0,7%. Seit Februar 2021 ist wieder ein wenig Fahrt in die Zinsen gekommen: Im Durchschnitt stiegen sie von 0,66% auf 0,71%. Einige Experten sehen hier schon einen Trend nach oben.

Als Grund dafür wird der Anstieg der Zinsen bei der zehnjährigen Bundesanleihe genannt. Die Renditen der Bundesanleihe werden als Indikator für die Entwicklung der Bauzinsen herangezogen. Da sich die Rendite dort von -0,51% auf 0,36% gesteigert hat, gilt das den Experten als Indiz dafür, dass auch zeitnah die Bauzinsen ansteigen werden.

Jedoch stellt die Bundesanleihe nicht die einzige Triebfeder für die Bauzinsen dar. Die Inflationsrate sowie US-Staatsanleihen beeinflussen diese ebenso. Bei letzteren Beiden geht der Trend mittlerweile auch nach oben, was zu steigenden Zinssätzen führen kann.

Einen sprunghaften Anstieg der Zinsen wird es laut Experten jedoch nicht geben. Sie gehen davon aus, dass sich die Durchschnittswerte in den nächsten zehn Jahren bei 0,8% bis 0,9% einpendeln werden.

 

Bild: Der Zinssatz ist wichtiger Bestandteil der Baufinanzierung und will gut überlegt ausgewählt werden. Bildquelle: Gerd Altmann via pixabay.com

Welche Auswirkungen hat das für Immobilieninteressierte?

Bauherren sollte in den kommenden Jahren also mit höheren Zinsen rechnen, aber deswegen nicht in Panik verfallen, denn wie bereits erwähnt, wird ein lediglich geringer Anstieg der Zinsen über einen langen Zeitraum erwartet. Wer jetzt noch kein konkretes Bau- oder Kaufvorhaben hat, kann der Entwicklung der Zinsen entspannt entgegenblicken, da diese verhältnismäßig günstig bleiben werden.

Falls schon Pläne bestehen, empfiehlt es sich, diese nun anzugehen und umzusetzen, um noch von den derzeit sehr niedrigen Zinssätzen zu profitieren. Diese können dabei helfen, die steigenden Baukosten auszugleichen.

Was beeinflusst den Zinssatz für private Bauherren?

Meist vergibt eine Bank Kredite zu bestimmten Konditionen, die auf das Risikoprofil des Kreditnehmers abgestimmt sind. Das heißt, dass manche Berufsgruppen von günstigeren Zinssätzen profitieren als andere.

Je nachdem, welcher Erwerbstätigkeit der Kreditnehmer nachgeht, kann es also zu Zinsaufschlägen kommen oder weniger Handlungsspielraum, was die Höhe des Kredits betrifft. Wer in einer Festanstellung tätig ist oder Beamtenstatus hat, hat Vorteile gegenüber Selbstständigen, Freiberuflern oder Rentnern.

Die allgemeine Bonität des Kreditnehmers spielt bei der Vergabe des Kredits auch eine wichtige Rolle, und bestimmt dessen Höhe sowie den Zinssatz.

Des Weiteren kommt es auch darauf an, wo die Immobilie gebaut bzw. gekauft wird, da manche Banken nur für Objekte in der Region bestimmte Finanzierungsmöglichkeiten anbieten.

Wer die Immobilie selbst nutzen möchte, kann eventuell ein Förderdarlehen von der KfW-Bank erhalten.

Für Anleger, die eine Immobilie zur Kapitalanlage bauen oder erwerben, gelten häufig weitere Anforderungen an das Einkommen, und beeinflussen die Konditionen des Kredits.

Je nachdem, wie viel Eigenkapital man einbringt, erhält man günstigere Zinskonditionen. Da die Zinsen im Moment noch sehr niedrig sind, empfiehlt sich außerdem eine mindestens zehn Jahre lange Zinsbindung für die Finanzierung, um sich für diesen Zeitraum einen günstigen Zinssatz zu sichern.

Auch, wer es sich leisten kann, mit einer hohen Rate zu tilgen, erhält oft einen niedrigeren Bauzinssatz, insbesondere dann, wenn zum Ende der Laufzeit im Rahmen eines Volltilgungsdarlehens der Kredit vollständig abbezahlt ist und die Anschlussfinanzierung entfällt.

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