Fast ein Jahr nach der Attacke in einer Schule im ostsächsischen Bischofswerda der Prozess gegen einen 17-Jährigen am Landgericht Görlitz begonnen. Zum Auftakt der Verhandlung an den Außenkammern Bautzen wurde am Mittwoch nur die Anklage verlesen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der Jugendliche muss sich wegen versuchter Tötung, gefährlicher Körperverletzung und Brandstiftung verantworten.
Er soll im August 2023, bewaffnet mit Molotowcocktails, Spielzeugpistole und Feuerzeug in seine ehemalige Schule eingedrungen sein und einen Achtjährigen schwer verletzt haben. Als der Grundschüler der dritten Klasse ihn in der Toilette zufällig bei Vorbereitungen überraschte, habe er ihn mit einem Messer angegriffen, sich dann angezündet und sei brennend die Treppe hinuntergelaufen.
Angeklagter hört Anklage relativ reglos an
Die Flammen wurden gelöscht, der damals 16-Jährige verletzte sich selbst schwer und lag anfangs im Koma. Den Tatentschluss fasste der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft schon im Mai 2023, nachdem er eine Laube in einer Kleingartenanlage in Brand gesteckt hat. Wegen seines Alters verhandelt eine Jugendstrafkammer den Fall. Der 17-Jährige hat sich die Vorwürfe relativ regungslos angehört, bisher dazu geäußert hat er sich nicht, berichteten Verfahrensbeteiligte.
Der inzwischen neun Jahre alte Junge leidet noch immer an den Folgen der Stichverletzungen. Er ist in der Bewegung eingeschränkt, wie sein Anwalt als Nebenklage-Vertreter sagte. Der Prozess wird am 28. August fortgesetzt und dazu die ersten Zeugen erwartet.
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