Im Prozess um den Tod eines Babys in Elsterberg (Vogtlandkreis) wird heute das Urteil gegen die angeklagten Eltern erwartet. Zuvor werden am Landgericht Zwickau unter Ausschluss der Öffentlichkeit Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers halten. Hintergrund ist, dass in dem Verfahren die kleine Tochter des Paares ebenfalls nicht öffentlich als Zeugin ausgesagt hatte. Ihre Pflegemutter hatte zuvor dem Gericht von einem Gespräch mit dem Kind berichtet. Ihr habe das Mädchen erzählt, es habe gesehen wie ihr Papa ein Kissen auf den kleinen Bruder gedrückt habe bis er ruhig gewesen sei. Zuvor habe der Junge geschrien und geweint.
Die Anklage wirft den beiden Deutschen ohne Beruf Totschlag vor. Der Mann soll dem damals sechs Monate alten Baby im Sommer 2017 mehrere Minuten lang ein Kissen aufs Gesicht gedrückt haben. Dadurch sei es erstickt. Die Mutter sei dabei gewesen, habe aber nicht eingegriffen. Richter Klaus Hartmann hatte zum Prozessauftakt Anfang des Monats wegen des jungen Alters der wichtigsten Zeugin von einer sehr komplizierten Beweisaufnahme gesprochen. Er habe noch nie in einem Fall geurteilt, in dem ein Zeuge so jung war. Das Mädchen war zu dem Zeitpunkt erst vier.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH