Der in Dresden geborene Kunstsammler und Mäzen Heiner Pietzsch ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren nach längerer Krankheit in einer Berliner Klinik, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mitteilte. Noch vor zweieinhalb Wochen hatten Pietzsch und seine Frau an dem Festakt zur Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie teilgenommen.
Das Ehepaar Ulla und Heiner Pietzsch hatte eine wertvolle Kunstsammlung aufgebaut und diese vor rund fünf Jahren dem Land Berlin geschenkt. Die Sammlung soll in dem im Bau befindlichen Museum für das 20. Jahrhundert am Kulturforum in Berlin präsentiert werden.
Die Schenkung umfasste etwa 150 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der Klassischen Moderne, darunter Werke von Max Ernst, Salvador Dalí und Mark Rothko. Der Schätzwert wurde damals mit 120 Millionen Euro angegeben.
In Dresden half Pietzsch seit 1990 den Staatlichen Kunstsammlungen bei Ankäufen und schenkte Werke unter anderem von Rebecca Horn oder Gotthard Graupner.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte Pietzsch als Menschen, der die Kunst geliebt und sie mit der Gesellschaft habe teilen wollen. «Wir verneigen uns in Trauer und Dankbarkeit vor einem liebenswürdigen Menschen, vor einem leidenschaftlichen Kunstsammler und vor einem Wohltäter für unser bürgerliches Miteinander.»
Der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer, erklärte: «Die Staatlichen Museen zu Berlin sind Heiner Pietzsch zu allergrößtem Dank verpflichtet. Wir verlieren mit ihm einen kunstsinnigen und über alle Maßen großzügigen Freund und Mäzen.»
Details zum Museum des 20. Jahrhunderts
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH