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Musikfestspiele Dresden wollen vielfältiger werden

Die Gäste sitzen im Kulturpalast Dresden während eines Konzerts auf ihren Plätzen. / Foto: Sebastian Kahnert/zb/dpa/Archivbild
Die Gäste sitzen im Kulturpalast Dresden während eines Konzerts auf ihren Plätzen. / Foto: Sebastian Kahnert/zb/dpa/Archivbild

Die Dresdner Musikfestspiele wollen sich künftig stilistisch noch weiter öffnen. Er habe ganz stark versucht, mehr Farbe in das Programm zu bringen, mehr verschiedene Musikrichtungen, sagte Intendant Jan Vogler am Mittwoch in Dresden. Im kommenden Jahr werde das noch ausgeprägter. Klassik solle nicht isoliert erscheinen. «Das klassische Konzert ist nicht tot.» Aber ein Programm, das sich nur auf Ouvertüre, einen guten Solisten und eine gute Sinfonie konzentriere, sei nicht genug. «Die Geschichte muss erzählt werden.» Das Verhältnis von Konzerten mit klassischer Musik und denen anderer Spielarten liege aber immer noch bei etwa 60 zu 40.

Die 46. Musikfestspiele in Dresden tragen das Motto «Schwarzweiss» und bieten vom 18. Mai bis 18. Juni 63 Veranstaltungen. Die Bandbreite reicht von Oper und Sinfonik bis Jazz, Soul, Elektro und Weltmusik. Den Auftakt bestreiten die Münchner Philharmoniker unter Leitung von Tugan Sokhiev, das Finale Wynton Marsalis und das Jazz at Lincoln Center Orchestra. Das Vorspiel bestreitet Vogler mit seinem Cello als Solist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Dabei erklingt als Auftragswerk der Festspiele und des Hamburger Orchesters eine Komposition des Amerikaners Sean Shepherd.

Vogler zeigte sich mit dem Vorverkauf zufrieden. 32.000 Karten seien bereits weg, zehn Konzerte komplett ausverkauft und sechs so gut wie. Schon jetzt könne man Eigeneinnahmen von 1,5 Millionen Euro verbuchen. Nach dem Festival solle aber eine 2 vor dem Komma stehen. Viele Musikfans würden heute sehr spontan und kurzfristig Tickets kaufen. Zu diesem veränderten Verhalten hat nach Ansicht von Vogler die Corona-Pandemie beigetragen. Der Etat des Festivals liegt in diesem Jahr bei knapp sechs Millionen Euro.

Zwei Millionen Euro erhalten die Festspiele dabei vom Bund für ein Wagner-Projekt. Dabei geht es um die Erarbeitung und Aufführung von Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» im Originalklang. Der erste Teil «Rheingold» wird am 14. Juni in konzertanter Form aufgeführt. Konzertant bedeutet, dass es kein Bühnenbild, keine Kostüme und auch keine szenische Interaktion der Sängerinnen und Sänger gibt. Die musikalische Leitung hat Kent Nagano. Neben dem Dresdner Festspielorchester musiziert das Concerto Köln auf historischen Instrumenten.

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