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Neue Kunsthalle für Lichtkunst von James Turrell

So soll die neue Kunsthalle in Oelsnitz/Erzgebirge künftig aussehen. Darin wird eine Lichtinstallation des US-amerikanischen Künstlers James Turrell zu sehen sein. / Foto: --/H2 ARCHITEKTUR/Hendrik Heine/dpa
So soll die neue Kunsthalle in Oelsnitz/Erzgebirge künftig aussehen. Darin wird eine Lichtinstallation des US-amerikanischen Künstlers James Turrell zu sehen sein. / Foto: --/H2 ARCHITEKTUR/Hendrik Heine/dpa

Der «Purple Path» von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas lockt mit nationaler und internationaler Kunst unter freiem Himmel. Für eine Lichtinstallation wird eigens eine neue Kunsthalle gebaut.

Das Erzgebirge erhält eine neue Kunsthalle, in der eine Lichtinstallation des international gefeierten Künstlers James Turrell gezeigt wird. Sie entsteht auf dem Areal des früheren Steinkohlebergwerks in Oelsnitz. Die Arbeiten an dem Millionenprojekt laufen bereits, nun wurde am Fundament des Gebäudes eine Zeitkapsel gesetzt. 

Der 81-jährige US-Amerikaner Turrell hat es als «Bildhauer des Lichts» zu Weltruhm gebracht. «Licht ist das, was wir normalerweise nur benutzen, um andere Dinge zu erhellen», hatte er einmal selbst über seine Arbeit gesagt. «Ich interessiere mich für Licht, das selbst eine Dinglichkeit hat, das also nicht andere Dinge erhellt, sondern selbst zur Erleuchtung wird.» Seine Installationen finden sich in vielen Ländern der Welt. 

Investition von mehr als 6 Millionen Euro

Unter dem Titel «Beyond Horizons» künftig auch im Erzgebirge. Das Werk ist Teil des «Purple Path», des Kunst- und Skulpturenpfades, der Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 mit mehr als 30 Orten im Umland verbindet. Der Kunstparcours steht unter dem Narrativ «Alles kommt vom Berg her». Dabei bauen die unter freiem Himmel ausgestellten Kunstwerke auf einst in der Region gewonnene Mineralien wie Kupfer, Zinn und Kobalt sowie den Rohstoff Holz. Und sie thematisieren die Sehnsucht der Bergleute nach dem Licht am Ende einer langen Schicht unter Tage.

Nicht nur der Standort der neuen Kunsthalle steht in Bezug zum Bergbau. Sie ersetzt eine marode Halle, die einst dem Bergwerk als Werkzeughalle diente. Die historische Stahlkonstruktion samt Kranbahn wird dabei restauriert und neu aufgebaut. Der Eingang der Halle erinnert an das Mundloch eines Stollens. Der Entwurf stammt vom Büro H2 in Lichtenstein (Landkreis Zwickau). Die Gesamtkosten - ohne das Kunstwerk selbst - bezifferte Architekt Hendrik Heine auf rund 6,4 Millionen Euro. Das umfasse auch die Außenanlagen sowie eine Verbindung zum benachbarten Museum «Kohlewelt». 

Begehbare Lichtskulptur im schattenlosen Raum

Der Bau mit einer Fläche von 1.600 Quadratmetern solle noch dieses Jahr fertig werden, sagte Heine. Nach Angaben von Alexander Ochs, Kurator des «Purple Path», erwartet die Besucher und Besucherinnen künftig eine dreidimensionale, begehbare Lichtskulptur in einem schattenlosen Raum. Beim Betreten verlören sie durch wechselnde Lichtfarben das Gefühl für Zeit und Raum. 

Die Eröffnung ist den Angaben zufolge im letzten Quartal 2025 geplant - quasi als Abschluss und Höhepunkt der Installation am «Purple Path». Die Präsentation ist allerdings nicht an das Kulturhauptstadtjahr gebunden, sondern soll mindestens für die nächsten zehn Jahre in Oelsnitz zu erleben sein. 

Bürgermeister Thomas Lein (SPD) sprach von einer einmaligen Chance, die sich niemals wieder bieten werde. Damit werde nicht nur eine große Brache neben dem Museum «Kohlewelt» beseitigt. Es entstehe auch eine Attraktion mit überregionaler Bedeutung, die Besucher aus ganz Europa anlocken werde.

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