Ein Nussknacker im Weltall: Pünktlich zu Weihnachten hat Mini-Nussknacker «Wilhelm» aus Seiffen auf der Raumstation ISS einen Ausflug in die Schwerelosigkeit unternommen. In einem Videogruß lässt Astronaut Matthias Maurer den nur zwölf Zentimeter großen hölzernen Erzgebirger gerahmt von technischen Apparaturen schweben und berichtet von dessen bisher längster Reise. Wilhelm fühle sich wohl auf der ISS und zusammen schauten sie von dort oben «auf unsere wundervolle Erde», berichtet Maurer. «Wir schicken euch ganz herzliche Grüße aus dem Weltall.»
Wilhelm ist «kosmischer Botschafter» des Erzgebirges und der Kulturhauptstadt Europas 2025, Chemnitz. Auf der ISS lobt Maurer den kreativen Erfindergeist der Menschen in dieser Region, zu denen auch der Erschaffer des kleinen Nussknackers, Markus Füchtner aus Seiffen, gehört. Sein Urururgroßvater soll 1870 den ersten erzgebirgischen Nussknacker gefertigt haben, wie sie derzeit in vielen Häusern wieder für Weihnachtsstimmung sorgen.
Die Aktion ist Teil des Projekts «Purple Path», einem Kunst- und Kulturpfad, der die Stadt Chemnitz mit mehr als 30 Orten im Umland verbinden wird. Er suche dabei Geschichte und Geschichten, in deren Mittelpunkt Menschen mit ihrer kreativen, aus der langen Geschichte des Bergbaus resultierenden DNA stehen, erklärt Kurator Alexander Ochs. Dabei wurde er auch in der Nussknacker-Werkstatt Füchtner in Seiffen und dem Weltraum-Museum in Mittweida fündig.
Wilhelms prominenter Auftritt in der ISS weise verblüffend auf die Verbindung von Tradition und Moderne hin, konstatiert der Programmchef der Kulturhauptstadt 2025, Stefan Schmidtke. «Einfacher und schöner kann man es nicht zusammenbringen: Weltoffenheit und Humor sind im Erzgebirge zu Hause.» Chemnitz trägt 2025 zusammen mit Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas.
Mini-Nussknacker Wilhelm bereist seit einigen Jahren die Erde und hat den Angaben nach schon mehr als 40 Länder gesehen. Zu seinen Zielen gehörten etwa Hawaii und Neuseeland, der Jakobsweg und die Osterinseln. Schon Ende August ist er im Gepäck Maurers zur ISS geflogen. Maurer selbst ist seit November für Forschungsarbeiten auf der Raumstation, wo er im Rahmen seiner Mission «Cosmic Kiss» sechs Monate verbringen wird. Zurück auf der Erde will er auch nach Sachsen kommen, wie er in seiner Videobotschaft ankündigt: zur Kulturhauptstadt 2025.
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