Die Corona-Pandemie sorgt für ein Novum in der Geschichte der Kamenzer Lessing-Tage: Die 53. Ausgabe des seit 1962 jährlichen Literaturfestivals wird verschoben, wie die Organisatoren in der Geburtsstadt des Dichters der Aufklärung am Mittwoch mitteilten. Die aktuelle Entwicklung mache Lesungen und Vorträge mit Live-Publikum wie gewohnt im Januar und Februar zwischen Lessings Geburts- und Todestag unmöglich.
Der Jahrgang unter dem Motto «Vereinnahmung, Verfolgung, Verführung. Literatur und Kunst im Dritten Reich» soll im Mai und Juni nachgeholt werden. Auf dem Programm stehen Vorträge und Lesungen, eine Theateraufführung, zwei Konzerte und eine Ausstellung zu Lessings Wirkungsgeschichte im Dritten Reich. Auch der Lessing-Preis des Freistaates 2021 werde zu einem späteren Zeitpunkt verliehen.
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) wurde am 22. Januar 1729 als Sohn eines lutherischen Pastors in Kamenz geboren. Der hochbegabte Schüler besuchte dort zuerst die Stadtschule, dann die Fürstenschule in Meißen und studierte Medizin sowie Theologie in Leipzig. Schon in dieser Zeit begann Lessing mit dem literarischen Schreiben, im Mittelpunkt der freie Mensch. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Dramen wie «Minna von Barnhelm», «Emilia Galotti» und «Nathan der Weise».
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH