Nach langjährigen Gerüchten und Kooperationen im Vertrieb mit der DNN (Dresdner Neueste Nachrichten) bestätigt sich nun der Kauf der DDV Mediengruppe, einschließlich der Sächsischen Zeitung, durch die Madsack-Mediengruppe. Dieser Schritt beendet Bertelsmanns Engagement im sächsischen Zeitungsmarkt und öffnet ein neues Kapitel für die Medien in Sachsen."
Dresden/Hannover – Die Medienwelt Sachsen erlebt einen historischen Wendepunkt: Die langjährigen Spekulationen haben sich bewahrheitet – die Madsack-Mediengruppe übernimmt die DDV Mediengruppe, der auch die Sächsische Zeitung und Sächsische.de angehören. Mit diesem Schritt verlässt die Sächsische Zeitung, als letzte Zeitung im Portfolio, das Bertelsmann Universum. Diese Übernahme symbolisiert nicht nur eine strategische Erweiterung für Madsack, sondern auch das Ende einer Ära für Bertelsmann in der sächsischen Zeitungslandschaft.
Carsten Dietmann, Geschäftsführer der DDV Mediengruppe, sieht in dieser Entwicklung eine Chance: "Der Zusammenschluss mit Madsack, einem etablierten Player in den neuen Bundesländern, eröffnet uns neue Perspektiven und Synergien."
Interessant ist, dass Thomas Düffert, der heutige CEO der Madsack-Mediengruppe, von 2005 bis 2010 selbst die Geschicke der DDV Mediengruppe lenkte. Seine Rückkehr an die Spitze der Gruppe, diesmal als Teil von Madsack, markiert einen bemerkenswerten Kreislauf in seiner Karriere und der Geschichte der DDV Mediengruppe.
Zur Madsack-Mediengruppe gehören 19 Zeitungstitel, darunter die Leipziger Volkszeitung und die Hannoversche Allgemeine. Die Gruppe versorgt ihre Zeitungen und Websites mit Inhalten über das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), unterstützt durch Reporter in Berlin und weltweit.
Düffert kommentiert: "Unsere Vision für den Journalismus bleibt unverändert stark. Die Integration der DDV Mediengruppe in unser Netzwerk stärkt unsere Präsenz in Sachsen und ergänzt unsere journalistische Kompetenz."
Zum Portfolio der DDV Mediengruppe zählen neben der Sächsischen Zeitung und Sächsische.de auch TAG24, die Morgenposten in Dresden und Chemnitz sowie bedeutende sächsische Unternehmen. Die Übernahme, noch vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamts, schließt die Ära von Bertelsmann Invest und der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (ddvg) als Eigentümer ab.
Matthias Linnekugel von der ddvg sieht in der Übernahme eine Stärkung des regionalen Journalismus in Sachsen. Carsten Coesfeld von Bertelsmann äußert sich dankbar über die langjährige Zusammenarbeit und betont das Potenzial der neuen Eigentümerstruktur für die Zukunft der Sächsischen Zeitung.
Mit dieser Übernahme kündigt sich ein neues Zeitalter in der sächsischen Medienlandschaft an, das sowohl Kontinuität als auch frischen Wind in die traditionelle und digitale Berichterstattung bringt.
Hintergrund:
Die Madsack-Mediengruppe, gegründet 1893, ist einer der großen Zeitungsverbünde in Deutschland. Ihre Übernahme der DDV Mediengruppe, einst Teil von Bertelsmann, markiert einen strategischen Meilenstein in ihrem Expansionskurs Die Sächsische Zeitung, seit 1946 eine feste Größe im sächsischen Journalismus, wird nun unter dem Dach von Madsack eine neue Entwicklungsphase erleben. Dieser Schritt reflektiert die Dynamik des Zeitungsmarktes und die fortlaufende Anpassung an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters.
Quelle: Sächsische Zeitung
