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Corona-Aufarbeitung: Streeck sieht Lücken bei Forschung

Hendrik Streeck sagte im Ausschuss aus. / Foto: Robert Michael/dpa
Hendrik Streeck sagte im Ausschuss aus. / Foto: Robert Michael/dpa

Während der Corona-Pandemie hat es aus Sicht des Virologen an der systematischen wissenschaftlichen Beobachtung gemangelt. Datenlücken macht er etwa bei der Beurteilung der Maßnahmen aus.

Der Virologe Hendrik Streeck hat im Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie im Landtag auf die fehlende systematische Forschung während der Krise in Deutschland hingewiesen. 

Lücken machte Streeck bei der systematischen Erfassung des Infektionsgeschehens und der Immunität in der Bevölkerung aus. Die Wirksamkeit der Maßnahmen und deren unerwünschte Wirkungen wie psychische Folgen oder Impfschäden seien ebenfalls nicht gut erfasst. 

«Alleine dass man Raum lässt für Spekulationen, ist für so eine Krise nicht gut», sagte Streeck. Seinen Ausführungen zufolge hätten wissenschaftliche Studien zentral koordiniert werden müssen, um Vergleiche ziehen zu können. Streeck sprach von einem deutschlandweiten Versäumnis. 

Man müsse Lehren aus dieser Zeit ziehen, sagte Streeck. Er bezeichnete die Corona-Pandemie als Stellvertreter für andere Krisen, von der man sehr viel ableiten könne. Etwa beim Klimawandel oder bei einem Krieg sei die Expertise der Wissenschaft gefragt und die Politik müsse relativ schnell handeln. «Wir haben hier ein Spannungsfeld, das wir in Deutschland nicht professionalisiert haben», sagte Streeck.

Erste Zeugenaussage im U-Ausschuss

Der Virologe, der bei der Bundestagswahl für die CDU das Direktmandat in Bonn gewann, sagte als erster Zeuge im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie aus. Drei Stunden lang stellte er sich als Sachverständiger den Fragen der Ausschussmitglieder. Als Sachverständiger ist auch der Virologe Klaus Stöhr geladen. 

Mehrfach betonte Streeck, dass er keine besonderen Erkenntnisse zur Situation im Freistaat habe, etwa zum konkreten Infektionsgeschehen oder der Lage in den Krankenhäusern vor Ort. Er habe sich in dieser Zeit nicht genau mit Sachsen im Einzelnen beschäftigt, machte er zu Beginn deutlich.

U-Ausschuss entstand auf Betreiben der AfD

Der Untersuchungsausschuss entstand auf Betreiben der AfD. Ein Großteil des Bündnisses Sahra Wagenknecht hatte dem AfD-Antrag zur Einsetzung des Antrages zugestimmt. 

Der Ausschuss besteht aus 18 Mitgliedern, die CDU stellt sieben Abgeordnete, die AfD sechs und das BSW zwei. SPD, Grüne und Linke können je einen Parlamentarier entsenden. Vorsitzender ist der CDU-Politiker Andreas Nowak. Am Donnerstag trat der Ausschuss zur zweiten Sitzung zusammen. Neben dem U-Ausschuss kümmert sich in Sachsen auch eine Enquete-Kommission um die Aufarbeitung der Pandemie.

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