Wie geht es weiter bei der Grünen Jugend - personell und inhaltlich? Diese Frage steht beim Bundeskongress der Nachwuchsorganisation im Fokus, der am Freitag (17.30 Uhr) in Leipzig beginnt. Ende September hatten alle zehn Vorstandsmitglieder angekündigt, nicht wieder zu kandidieren und geschlossen aus der Partei auszutreten. Sie hatten das mit zu wenig linkem Profil und zu vielen Ampel-Kompromissen begründet.
Um die Nachfolge von Svenja Appuhn und Katharina Stolla als Vorsitzende bewerben sich Jette Nietzard und Jakob Blasel. Die 25-jährige Nietzard betonte darin, die Grüne Jugend stehe vor einer großen Chance. «Die Chance, uns selbst zu evaluieren, ohne dabei alles Vergangene wegzuschmeißen.» Sie ist bei den Berliner Grünen aktiv, engagiert sich für Geflüchtete und arbeitet beim Deutschen Kinderhilfswerk.
Blasel ist bei der Klimabewegung Fridays for Future aktiv. Der 24-Jährige betont in seiner Bewerbung: «Ich verstehe die Kritik an der Ampel und an den Grünen von denen, die gehen und teile sie ausdrücklich.» Er bleibe aber bei der Grünen Jugend, weil sich an keinem anderen Ort, so viele junge Menschen für linke Politik einsetzten.
Zu dem dreitägigen Bundeskongress werden rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Bis zur Wahl des neuen Führungsduos am Samstagnachmittag können noch weitere Kandidaturen hinzukommen. Der Bundesvorstand um Appuhn und Stolla hatte im September angekündigt, einen «neuen, dezidiert linken Jugendverband» gründen zu wollen. In der Folge kündigten auch Vorstandsmitglieder zahlreicher Landesverbände der Grünen Jugend ihren Austritt an.
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