loading

Messages are loaded...

Demo für bessere Arbeitsbedingungen

Ein leerer Hörsaal an einer Universität. / Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Ein leerer Hörsaal an einer Universität. / Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Studentische Hilfskräfte sächsischer Hochschulen verlangen bessere Arbeitsbedingungen. Am Montag zogen deshalb junge Frauen und Männer vor die Staatskanzlei und das Finanzministerium in Dresden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sprach von knapp 100 Demo-Teilnehmern. Sie forderten einen Tarifvertrag und studentische Personalräte. Die Arbeitsbedingungen Betroffener seien miserabel, erklärte Charlotte Blücher von der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS).

«Die Hochschulen gehen bei der Einstellung der Beschäftigten nicht über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus - doch selbst diese werden nicht eingehalten. Durch Überstunden oder Arbeiten ganz ohne Vertrag und Bezahlung verdienen die Beschäftigten faktisch weniger als Mindestlohn», betonte Blücher. Sachsen komme seiner Verantwortung als Arbeitgeber bei den 7500 studentischen Hilfskräften nicht nach. «Wir sehen umfangreiche Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen.»

«Selbst wenn die gesetzlichen Mindeststandards eingehalten werden, sind diese zu niedrig, um in Zeiten von Krisen und Inflation die Lebenskosten zu tragen», sagte KSS-Sprecher Ludwig Firkert. An den hiesigen Hochschulen erhielten Studierende mit Bachelorabschluss durchschnittlich nur 70 Cent über dem Mindestlohn. An Supermarktkassen verdiene man mehr. Oft würden sich Studierende aber für die Möglichkeit auf eine wissenschaftliche Karriere von den Hochschulen ausbeuten lassen.

«Nach wie vor arbeitet ein Großteil der Beschäftigten an sächsischen Hochschulen prekär», ergänzte die sächsische GEW-Vizechefin Claudia Köpernick. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden sich von Befristung zu Befristung ihrer Verträge hangeln und in einer permanenten Unsicherheit leben. Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) sei dafür mitverantwortlich, verweigere aber bislang jede Kommunikation.

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten