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Linken-Austritte in Sachsen nach Wagenknechts Parteiaustritt

Die Politikerin Sahra Wagenknecht spricht während einer Pressekonferenz. / Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild
Die Politikerin Sahra Wagenknecht spricht während einer Pressekonferenz. / Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild

Bislang wurden 25 Eintritte und sieben Austritte bei den Linken in Sachsen registriert. Die Abspaltung von der Partei wurde von der Parteispitze als rücksichtslos bezeichnet.

Der Parteiaustritt von Sahra Wagenknecht und mehrerer Gefolgsleute hat bei den Linken in Sachsen bisher nicht zu einem Aderlass geführt. Wie der Landesvorstand auf Anfrage mitteilte, wurden bis Mittwochvormittag 25 Eintritte und sieben Austritte registriert. «Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei hauptsächlich um diejenigen handelt, die sich direkt an den Landesverband gewandt haben», erklärte Pressesprecher William Rambow. Ein- und Austritte, die gegenüber dem Bundesverband erklärt würden, brauchten in der Regel einige Tage bis zur Meldung an die Landesverbände. Allerdings erkläre erfahrungsgemäß ein Großteil der Leute einen solchen Schritt gegenüber dem Landesverband.

Die Parteispitze der sächsischen Linken hatte die Abspaltung von der Partei als rücksichtslos gegenüber den mehr als 200 Beschäftigten in der Bundestagsfraktion und deren Familien bezeichnet. Hintergrund ist der mögliche Verlust des Fraktionsstatus' der Linken. «Sie ist besonders unverantwortlich in einer gesellschaftlichen Situation, die eine starke Linke umso mehr erfordert. Wer sie aus egoistischen Motiven schwächt, wird bald feststellen, dass diese Motive keine Basis für den dauerhaften Erfolg einer Partei sind», betonten Parteichefin Susanne Schaper und Ko-Vorsitzender Steffen Hartmann kürzlich.

Wagenknecht hatte am Montag angekündigt, die Linke zu verlassen und ihre eigene Partei zu gründen. «Wir blicken nach vorn und legen den Fokus auf unsere Arbeit auf der Straße und in den Parlamenten», kommentierten Schaper und Hartmann die Entscheidung. Man wolle sich nicht auf einen «schmutzigen Rosenkrieg» mit Wagenknecht einlassen. Die Linke bleibe «die richtige Adresse für alle, denen Gerechtigkeit und Solidarität für alle im Land lebenden Menschen, die friedliche Lösung von Konflikten, sozialer Klimaschutz und der entschlossene Kampf gegen die extreme Rechte am Herzen liegen», hieß es.

Sachsen stellte lange Zeit bundesweit den größten Landesverband der Linken. Mit Stand Ende 2022 waren aber die Genossen in Nordrhein-Westfalen und auch in Berlin zahlreicher. Die Linke ist Sachsen kommt aktuell auf 6108 Mitglieder.

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