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Umfrage: Ostdeutschland fühlt sich gegenüber Westen im Hintertreffen

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden demnächst die Landtage neu gewählt. (Symbolfoto) / Foto: Jan Woitas/dpa
In Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden demnächst die Landtage neu gewählt. (Symbolfoto) / Foto: Jan Woitas/dpa

Eine Umfrage zeigt, dass 60 Prozent der Wahlberechtigten in Sachsen, Thüringen und Brandenburg immer noch der Meinung sind, dass die Lebensbedingungen in Westdeutschland deutlich besser sind als im Osten. Erfahren Sie mehr zu den aktuellen Meinungen und Vorurteilen in Ostdeutschland.

Auch 35 Jahre nach der Wende sieht eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Ostdeutschland gegenüber dem Westen der Republik im Hintertreffen. In einer Umfrage des Instituts YouGov stimmten 60 Prozent der Befragten der Aussage «Die Lebensbedingungen in Westdeutschland sind deutlich besser als in Ostdeutschland» voll und ganz oder eher zu. 30 Prozent votierten dagegen mit überhaupt oder eher nicht.

Das Institut befragte nach eigenen Angaben zwischen dem 9. und 16. August 1.898 Wahlberechtigte in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Damit sind die Zahlen laut YouGov repräsentativ für die Befragten als Gruppe, nicht einzeln in den drei Bundesländern. 

Vorurteile gegenüber Ostdeutschen

In den drei Ländern werden demnächst die Landtage neu bestimmt. Sachsen und Thüringen wählen am 1. September, Brandenburg folgt drei Wochen später. 

Während für eine Mehrheit der Befragten (77 Prozent) Westdeutsche Vorurteile gegenüber Ostdeutschen haben, hält sich die Einschätzung in umgekehrter Richtung etwa die Waage. 45 Prozent sehen auch Vorurteile des Ostens gegenüber dem Westen, 46 Prozent überhaupt oder eher nicht.

Mehrheit sieht Zuwanderung als Belastung

In der Zuwanderung sehen 51 Prozent der Befragten in den drei ostdeutschen Ländern eine Belastung, nur 22 Prozent betrachten sie als notwendig für die Sicherung des Wohlstandes. Als wichtigstes Thema für die Menschen vor Ort wird mit 35 Prozent Einwanderung und Asylpolitik genannt.

68 Prozent der Menschen sind sehr oder eher unzufrieden mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland. 35 Prozent wollen eine Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD vollständig ausgeschlossen sehen. 26 Prozent plädieren dafür, die Zusammenarbeit aktiv zu suchen. Ein Drittel der Befragten will die Kooperation je nach Fall in Erwägung gezogen wissen. 

Die AfD wird in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vom jeweiligen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch bewertet, bundesweit und in Brandenburg als rechtsextremistischer Verdachtsfall. Die Partei wehrt sich juristisch gegen die Einstufung. 

Manche Spitzenkandidaten wenig bekannt

Die Spitzenpolitiker in den drei Ländern kommen in der Umfrage auf sehr unterschiedliche Bewertungen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird von 41 Prozent der Wahlberechtigten sehr oder eher positiv gesehen, 37 Prozent bewerten ihn sehr oder eher negativ. Thüringens Regierungsspitze Bodo Ramelow (Linke) wird von 37 Prozent sehr oder eher positiv gesehen, bei den negativen Varianten sind es 38 Prozent. Dietmar Woidke (SPD) in Brandenburg hat 24 Prozent der Befragten auf der positiven Seite, 23 Prozent bewerten ihn sehr oder eher negativ. 

Manche Spitzenkandidaten sind noch wenig bekannt. Mit «Kenne ich nicht» reagierten die Befragten zu 61 Prozent bei Jan Redmann (CDU, Brandenburg), Mario Voigt (CDU, Thüringen) kommt hier auf 47 Prozent.

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