loading

Nachrichten werden geladen...

Leipzig schaltet auf Pokalmodus: Unruhe wegen Eberl

Leipzigs Christopher Nkunku hält die Torschützenkanone in den Händen. / Foto: Jan Woitas/dpa
Leipzigs Christopher Nkunku hält die Torschützenkanone in den Händen. / Foto: Jan Woitas/dpa

Mit zwei Toren am letzten Spieltag sichert sich Leipzigs Christopher Nkunku die Torjägerkanone. Und jetzt? Der Wechsel des Franzosen zum FC Chelsea wurde immer noch nicht verkündet.

Gleich nach Schlusspfiff schalteten Willi Orban und Co. auf Pokalmodus um, sangen vor den Fans tanzend «Deutscher Pokalsieger». Dieses Gefühl und diese Stärke zum Bundesligafinale will RB Leipzig mit nach Berlin nehmen. «Die Jungs wissen, wie es sich anfühlt, das hilft uns, macht total Sinn, dass wir uns wieder so fühlen», sagte Marco Rose nach dem 4:2 gegen den FC Schalke. Bislang sammelte der Trainer nur Final-Erfahrungen in Österreich: «In Deutschland sieht der Pokal ein bissel anders aus.»

Daher wolle er die Abläufe beibehalten. «Ich glaube nicht, dass wir uns noch groß Dinge erarbeiten können. Wir wissen, was wir können. Wir wissen auch, was uns fehlt. Das können wir nochmal besprechen», sagte der 46-Jährige, denn nach der Führung habe man den mutig aufspielenden Königsblauen zu viel Räume gegeben. Mit Blick auf Eintracht Frankfurt wisse man, «was auf uns zukommt. Grundordnung, Qualität, vor allem vorn drin.»

Frankfurts Randal Kolo Muani (15 Saisontreffer) hat Rose Torschützenkönig Christopher Nkunku (16) entgegenzusetzen. Der Franzose wirbelte leichtfüßig durch die Schalker Abwehr, holte sich mit seinem Doppelpack (19./90.+4) noch die Torjäger-Kanone und kann auch im Olympiastadion am Samstag (20.00 Uhr/ZDF und Sky) den Unterschied ausmachen.

Hinsichtlich seiner Chelsea-Zukunft hält er sich jedoch bedeckt, wich den Fragen nach seinem womöglich letzten Heimauftritt gekonnt aus. Auch Sportvorstand Max Eberl wollte den Abschied des Franzosen zum Tabellenzwölften der Premiere League nicht abschließend bestätigen. Seine Antworten («Das weiß ich nicht» oder «Und wenn es so wäre») lassen Interpretationsspielraum.

Unruhe kommt vor dem dritten Pokalfinale der Leipziger in vier Jahren mit der Personalie Eberl auf. Der gebürtige Bayer galt bei Uli Hoeneß schon vor seiner RB-Zeit als Wunschlösung des Rekordmeisters, wird jetzt bei erneuter Vakanz des Postens wieder gehandelt. Ein Abschied aus Leipzig nach erst fünfmonatiger Amtszeit und langfristigem Vertrag ist zu diesem Zeitpunkt schwer vorstellbar.

Nach dpa-Informationen soll es kein Treffen mit den Bayern, auch keine Kontaktaufnahme gegeben haben. Eberl selbst will dazu nichts sagen, sich auch nicht treiben lassen. Der große Personal-Umbruch bei den Sachsen liegt in seinen Händen, dafür holte er auch Rouven Schröder als Sportdirektor an seine Seite, weil er nach seiner Auszeit aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen wollte.

Nach dem ablösefreien Weggang von Konrad Laimer zum FC Bayern, der immer noch nicht bestätigt ist, und der vertraglichen Einigung von Nkunku beim FC Chelsea ist das Netzwerk von Eberl mehr denn je in Leipzig gefragt. Seine Titelansage im Frühjahr war unmissverständlich: «Ich habe mich entschieden, nach meiner Regenerierung bei einem Verein einzusteigen, bei dem man die Möglichkeit hat, etwas zu gestalten und endlich mal einen Titel zu holen.»

Diese Argumente nutzt er aktuell auch in der Causa Dani Olmo. «Ich habe ihm gesagt, ich habe hier unterschrieben, um Titel zu gewinnen. Und das möchte ich mit ihm», betonte der 49-Jährige vor einigen Wochen. Seine erste Titelchance ist nun in Berlin. «Das wäre die Krönung der Saison», betonte Rose, der mit Eberl gerade über die Lauflänge seines neuen Vertrages spricht - Vollzug nach dem Pokalfinale.

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten