Das neue Orang-Utan-Gehege im Zoo Dresden wird wegen gestiegener Baupreise teurer als geplant. Statt 17 Millionen Euro rechne man nun mit 20 Millionen Euro, gab der Zoo am Dienstag bekannt. «Wir halten aber trotz der höheren Kosten an dem Projekt fest», sagte Zoodirektor Karl-Heinz Ukena. Die zusätzlichen Kosten werden ihm zufolge durch Eigenmittel finanziert. «Dieses Geld hätten wir sonst für andere Projekte wie beispielsweise die Erneuerung des Streichelgeheges verwendet.» Diese Vorhaben müsse man verschieben.
Ukena zufolge ist die Spendenbereitschaft für das Orang-Utan-Haus enorm hoch. «Aktuell haben wir 1,47 Millionen Euro an Spendengeldern erhalten. Je mehr Spenden wir für das Projekt zusammenbekommen, desto geringer fällt die Summe der benötigten Eigenmittel aus. Das schafft wiederum Raum für unsere anderen notwendigen Projekte.» Nach derzeitiger Planung soll das Gehege im Oktober 2023 fertig sein. Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte des Dresdner Zoos. Er wurde 1861 eröffnet und ist der viertälteste Zoo in Deutschland.
Das derzeitige Orang-Utan-Haus entspricht nach Einschätzung des Zoos nicht mehr dem «zeitgemäßen Verständnis für moderne und innovative Tierhaltung». Deshalb habe dringender Handlungsbedarf bestanden. «Das neue Orang-Utan-Haus wird nicht allein für unsere heutigen Orang-Utans gebaut, sondern vielmehr für künftige Generationen. Wichtigste Innovation ist die räumliche Anpassung an die natürliche Sozialstruktur der Orang-Utans», hieß es bei der Grundsteinlegung.
Die Zucht von Orang-Utans hat in Dresden Tradition. Die Tiere gehören schon seit mehr als 100 Jahren zum Bestand. Aktuell leben fünf dieser Menschenaffen in Dresden. Ein Weibchen ist bereits über 50 Jahre alt.
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