Mit Durchsuchungen in Halle (Saale) und Schkeuditz (Nordsachsen) ist die Polizei gegen Schleuserkriminalität vorgegangen. Wie die Polizei mitteilte, durchsuchten rund 100 Beamte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Leipzig der gemeinsamen Ermittlungsgruppe «Bohemia» die Wohnung eines 32-Jährigen in Halle (Saale) sowie drei weitere Wohnungen von illegalen Arbeitern und einen Firmensitz in Schkeuditz.
Der Mann sei bei der Durchsuchung angetroffen worden, hieß es. Er wird verdächtigt, illegal in Deutschland lebende Ausländer in seinem Unternehmen in Schkeuditz beschäftigt und an andere Firmen verliehen zu haben. Gegen ihn wird wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens ermittelt. Er soll geholfen haben, die illegalen Arbeiter mit falschen Identitätskarten auszustatten und sie animiert haben, sich damit bei den Behörden anzumelden. Bei den Behördengängen soll er sie teilweise selbst begleitet haben. Gegen zwölf Beschuldigte wird wegen Urkundenfälschung sowie Täuschung im Rechtsverkehr ermittelt.
Bei der Durchsuchungsaktion wurden laut Polizei umfangreiche Beweismittel beschlagnahmt. In den Unterkünften seien mehrere Menschen kontrolliert und ausländerrechtliche Verstöße festgestellt worden.
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe «Bohemia» war 2000 von der Bundespolizeidirektion Pirna, Polizeidirektion Leipzig und Stadt Leipzig zur gemeinsamen Bekämpfung von irregulärer Migration und Schleuserkriminalität im Großraum Leipzig gebildet worden.
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten