Die Straßenblockaden von Bauern haben bei einigen Autofahrern in Sachsen solch heftige Reaktionen ausgelöst, dass die Polizei nun gegen sie ermittelt. An manchen Stellen hätten Verkehrsteilnehmer versucht, Blockaden zu umfahren oder zu durchbrechen, teilte die Polizei am Abend mit.
In Schöneck (Vogtlandkreis) sollte demnach ein Autofahrer, der sich in einen Konvoi drängen wollte, einer Polizeikontrolle unterzogen werden. Der 36-Jährige flüchtete mit überhöhter Geschwindigkeit und verkehrsgefährdender Fahrweise, wie es hieß. Gegen ihn wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.
Beim Versuch, auf die A4 zu gelangen, streifte ein 45-Jähriger an der Autobahnanschlussstelle Hohenstein-Ernstthal mit seinem Transporter einen Traktor, wie es weiter hieß. Obwohl ein Sachschaden von rund 2500 Euro entstanden war, habe er sich von der Unfallstelle entfernen wollen.
Über die Blockade an der Anschlussstelle Plauen-Süd zeigte sich ein 21-Jähriger so erbost, dass er einem Versammlungsteilnehmer während einer verbalen Auseinandersetzung mehrfach einen Schlagring zeigte. Er wurde wegen Bedrohung und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt.
Bei Lichtenstein (Landkreis Zwickau) versuchte ein Autofahrer, trotz des Protests eine Kreuzung an der Bundesstraße 173 zu passieren. Dabei habe er einen Teilnehmer angefahren, hieß es. Gegen den Fahrer werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Blockaden der Bauern gab es am Dienstag unter anderem an Auffahrten zu den Autobahnen A4 und A72, an Bundesstraßen sowie an Verkehrsknotenpunkten in unterschiedlichen Orten. Es bildeten sich Staus. Am Mittwoch werden die Proteste der Landwirte fortgesetzt.
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