Nach dem Brand zweier Wohnhäuser in Ellefeld (Vogtlandkreis) ermitteln die Behörden in alle Richtungen. Der aus den Trümmern leblos geborgene Eigentümer eines Gebäudes werde obduziert, um die genaue Todesursache zu klären, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Zwickau am Montag. Auch die Untersuchungen zur Brandursache dauerten an, wie die zur Höhe der entstandenen Schäden. In der Nacht zum Sonntag war ein Mehrfamilienhaus durch Feuer zerstört worden. Das damit verbundene Nachbarwohngebäude wurde beschädigt und ist den Angaben nach einsturzgefährdet. Erste Schätzungen gegen von mindestens 600 000 Euro Gesamtschaden aus.
Nach ersten Erkenntnissen der Brandursachenermittler könnte eine undichte, außer Betrieb befindliche Gasleitung ursächlich für eine laute Explosion um Mitternacht gewesen sein, über die Anwohner der Polizei berichteten. Dann hätten die miteinander verbundenen mehrstöckigen Reihenhäuser «lichterloh» gebrannt. Obwohl sie schnell vor Ort waren, konnten die Feuerwehren ein Übergreifen der Flammen auf das Nebengebäude nicht verhindern. Dessen Bewohner hatten es zuvor ohne fremde Hilfe verlassen. Zudem waren umliegende Gebäude vorsorglich evakuiert, Strom- und Gasversorgung zeitweise abgestellt worden.
Insgesamt kamen elf Erwachsene und ein Kind bei Nachbarn und Verwandten unter. Die meisten von ihnen sind inzwischen zurück in ihrem Zuhause, sagte Bürgermeister Jörg Kerber. Für die Eigentümer des Hauses, dessen kompletter Dachstuhl Opfer der Flammen wurde, sei eine Ferienwohnung als Bleibe gefunden worden. Im Zuhause des Rentnerpaares sei überall Löschwasser. Das andere Gebäude habe quasi «fast komplett auf der Straße» gelegen, die den Ort durchziehe. Sie sei inzwischen beräumt und gesäubert, sagte Kerber, seit 2013 Bürgermeister des 2550 Seelen-Ortes im Gölztschtal.
Der Tote war der einzige Bewohner des Altbaus, in dem das Feuer ausbrach und von dem nur ein Trümmerhaufen blieb. «Er lebte zurückgezogen, hatte wenig Kontakt zur Nachbarschaft», sagte Kerber. Die Gemeinde habe das Areal abgesperrt und damit gesichert. Wann dort Aufräumarbeiten beginnen, hängt auch von Versicherungsfragen ab, sagte Kerber unter Verweis darauf, dass das private Immobilien sind. Im Ort herrsche angesichts der Katastrophe große Betroffenheit. «Auch ich bin noch immer sprachlos», sagte der 51-Jährige. «Aber bei uns ist der Zusammenhalt noch gegeben.»
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