Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den geplanten Ausbau der Stromproduktion in Deutschland bekräftigt. «Wir wollen die Stromproduktion bis Ende des Jahrzehnts auf 800 Terawattstunden ausbauen und wir wollen dafür sorgen, dass 80 Prozent davon aus Erneuerbaren Energien stammen», sagte Scholz am Dienstag beim Besuch einer neuen Fabrik für Batteriekomponenten des Chemiekonzerns BASF am Standort Schwarzheide in der Lausitz. «Und wir wollen diese Produktionskapazitäten in den 2030er Jahren nochmal verdoppeln.»
In der neuen Anlage sollen ab Ende des Jahres Batteriekomponenten für 400.000 Elektrofahrzeuge jährlich hergestellt werden. Zudem baut der Chemieriese eine Prototypanlage für Batterierecycling. Ziel sei es, führend im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien für die Autoindustrie zu werden, sagte Vorstandschef Martin Brudermüller. «Der Standort zeigt, dass Transformation in Deutschland gelingt», meinte er.
Diesen Ball nahm Scholz gerne auf. «Wir wollen ein führender Industriestandort bleiben, auch ohne CO2-Emmissionen», sagte er. Deutschland strebe die Klimaneutralität bis 2045 an. Dies erfordere eine enorme industrielle Transformation.
Angesichts der aktuellen Energieknappheit wegen des russischen Angriffskriegs müsse Deutschland «auf der kurzen Strecke» zunächst Infrastruktur ausbauen, erklärte Scholz. Für die Gasversorgung gebe es die Pipeline aus Norwegen, hinzu solle die Versorgung über norddeutsche und westdeutsche Häfen laufen. «Zudem brauchen wir einen Ausbau der Pipelines innerhalb Europas, auch für den überschaubaren Zeitraum bis 2045.» Noch in den 2030er Jahren sollten laut Scholz Gaskraftwerke gebaut werden, die schnell auch mit Wasserstoff betrieben werden könnten.
Im nahe gelegenen Lauchhammer will auch das chinesische Hightech-Unternehmen Svolt eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge aufbauen. Auf dem Gelände des ehemaligen Vestas-Werks, das Rotoren für Windkraftanlagen herstellte, sollen bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. Möglicher Produktionsstart ist 2025.
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