Zum zweiten Tag in Folge haben in Berliner Industriebetrieben die Beschäftigten die Arbeit für einen Warnstreik niedergelegt. Im Rahmen der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie gab es am Dienstag zudem Aktionen in Brandenburg und Sachsen, wie die Industriegewerkschaft (IG Metall) mitteilte. Beim Zugbauer Alstom in Bautzen ließen die Beschäftigten laut Gewerkschaft die Arbeit vorübergehend ebenso ruhen beim Autobauer Porsche in Leipzig. In Berlin waren gleich mehrere Siemens-Standorte betroffen, in Brandenburg ebenfalls Alstom sowie der Filtersystem-Hersteller Mahle.
«Wer sich während der Friedenspflicht jeglicher konstruktiver Verhandlung und Lösung verweigert, muss den Druck in den Betrieben spüren», teilte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Jan Otto, mit. «Unsere Kolleginnen und Kollegen sind sehr klar: Wenn keine verhandelbaren Angebote kommen, wird der Druck erhöht.»
Warnstreiks hatte es vielerorts bereits am Wochenende gegeben, in Berlin traten die Beschäftigten zudem am Montag in mehreren Betrieben in den vorübergehenden Ausstand. Die IG Metall fordert 8 Prozent höhere Löhne und Gehälter. Die Arbeitgeber haben unter anderem eine steuer- und abgabenfreie «Inflationsausgleichsprämie» von 3000 Euro sowie eine spätere, noch unbezifferte Erhöhung in den Gehaltstabellen in Aussicht gestellt.
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