Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will Landwirte von unnötiger Bürokratie entlastet. Europäische Standards müssten eingehalten, aber die zusätzlichen deutschen Regelungen müssten abgeschafft werden, sagte der CDU-Politiker zum Auftakt des 2. Sächsischen Bauerntages am Freitag in Döbeln. Nur so könnte die hiesige Landwirtschaft im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wettbewerbsfähig bleiben und der Wohlstand gesichert werden. Bei der Agrarpolitik müssten Ökologie, Ökonomie und soziale Fragen zusammengebracht werden, betonte Kretschmer.
Der Ministerpräsident befürwortet auch ein Agrarentlastungspaket. Dies hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bis zur Bundesratssitzung am 22. März angekündigt. Der Sächsische Landesbauernverband will dazu ein elfseitiges Punktepapier mit konkreten Vorschlägen an die Bundesregierung übergeben.
Das Wissen um sinnvolle Strukturänderungen im Agrarsektor liege bei den Landwirten, betonte Landesbauernpräsident, Torsten Krawczyk. «Es geht um Chancengleichheit und da müssen wir standhaft bleiben.»
Die Bauernproteste seit Ende des vergangenen Jahres hätten die Stärke der Landwirte aufgezeigt, betonte Krawczyk. Mehr als eine Woche lang hatten Sachsens Bauern vielerorts Autobahnauffahrten und wichtige Straßen mit ihren Traktoren versperrt. Zudem waren Tausende Landwirte mit ihren Fahrzeugen bei einer Großdemonstration nach Berlin gezogen.
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