Die Corona-Pandemie hat die Schulden der öffentlichen Haushalte bei Banken und Privatunternehmen deutlich ansteigen lassen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung waren beim sogenannten nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2020 mit 2172,9 Milliarden Euro verschuldet, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Binnen Jahresfrist sei die öffentliche Verschuldung um 14,4 Prozent auf den höchsten Stand gestiegen, der jemals in der Statistik am Ende eines Jahres gemessen worden sei.
Trotz hoher prozentualen Zuwächse der Schuldenstände gegenüber 2019 - in Sachsen waren es sogar 344 Prozent - war im Freistaat die Verschuldung pro Kopf mit 1244 Euro (2019: 279 Euro) am geringsten. Insgesamt stiegen Schulden der Länder bezogen auf das Vorjahr um 9,8 Prozent beziehungsweise 57,0 Milliarden Euro auf 636,0 Milliarden Euro. Am höchsten war die Pro-Kopf-Verschuldung mit durchschnittlich 21 723 Euro (2019: 19 041 Euro) in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Hier sei aber zu beachten, dass die Stadtstaaten anders als die Flächenländer auch kommunale Aufgaben wahrnehmen, hieß es.
Der Anstieg sei insbesondere bei Bund und Ländern auf die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise zurückzuführen, darunter Hilfspakete und Mehrwertsteuersenkung. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich wie private Unternehmen im In- und Ausland. Das Bundesamt legte nun die endgültige Statistik vor, nachdem es im März bereits vorläufige, etwas geringere Zahlen veröffentlicht hatte.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH