Die kommunalen Anteilseigner in Ostdeutschland machen bei der Kapitalerhöhung des Leipziger Gasimporteurs VNG nicht mit. Die Gesellschafter der Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft VUB hätten einstimmig beschlossen, ihre Bezugsrechte zum Stichtag 31. Mai nicht auszuüben, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Begründet wurde dies mit vielen teuren Herausforderungen der Kommunen für ihre eigenen Stadtwerke im Zuge der Energiewende. «Die Rahmenbedingungen lassen für sie aktuell keine so hohe Einzelinvestition in die VNG zu, da an vielen anderen Stellen in den Unternehmen dringend Investitionen erfolgen müssen.»
Im Dezember hatten sich die Anteilseigner der VNG auf eine Erhöhung des Eigenkapitals von rund 850 Millionen Euro verständigt. Neben der VUB sind das der Energiekonzern EnBW und die OEW Energie-Beteiligungs GmbH in Ravensburg. Die VUB bündelt die Anteile von acht kommunalen Unternehmen in Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Dresden, Hoyerswerda und Leipzig in Sachsen, Wittenberg (Sachsen-Anhalt) sowie Rostock und Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Bisher hielten sie den Angaben nach 21,58 Prozent an der VNG. Der sinke nun auf 15,63 Prozent, hieß es. Von den eigentlich der VUB zustehenden Bezugsrechten könnten nun die anderen Anteilseigner Gebrauch machen.
Das weitere Vorgehen werde nun intern beraten, teilte VNG-Mehrheitsaktionär EnBW auf dpa-Anfrage mit. «Die Nicht-Teilnahme der VUB-Gesellschaft an der VNG-Kapitalerhöhung verändert nicht unser bisherige Sicht auf die VNG mit Standort Leipzig.» Es werde weiter daran gearbeitet, das Unternehmen als wichtigen Player für Energiewende und Strukturwandel in Ostdeutschland zu positionieren. EnBW und OEW hatten ihr Bezugsrecht zur Kapitalerhöhung den Angaben zufolge schon im Dezember eingelöst.
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