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Archäologen finden hölzerne Brunnen im ehemaligen Tagebau Peres bei Leipzig

Grabungsleiter Peter Viol dokumentiert einen der beiden bei Grabungen im ehemaligen Tagebau Peres gefundenen Brunnen. / Foto: Jan Woitas/dpa
Grabungsleiter Peter Viol dokumentiert einen der beiden bei Grabungen im ehemaligen Tagebau Peres gefundenen Brunnen. / Foto: Jan Woitas/dpa

Archäologen haben im ehemaligen Tagebau Peres bei Leipzig zwei hölzerne Brunnen aus der Zeit von 3000 bis 7000 Jahren freigelegt. Einer der Brunnen, ein Röhrenbrunnen, ist eine einzigartige Bauweise in Deutschland. Die Brunnen wurden in einer feuchten Senke angelegt und deuten auf eine ehemalige Wirtschaftszone hin, in der möglicherweise eine Gerberei existierte.

Archäologen haben im ehemaligen Tagebau Peres bei Leipzig zwei 3000 bis 7000 Jahre alte hölzerne Brunnen freigelegt. «Es ist ein Röhrenbrunnen und ein Holzkastenbrunnen», sagte Archäologin Saskia Kretschmer, Projektleiterin für den Tagebau Peres, der Deutschen Presse-Agentur.

Insbesondere die spezielle Bauart des Röhrenbrunnens sei bislang in Deutschland und möglicherweise auch in Mitteleuropa einmalig. Der ausgehöhlte Baumstamm, der im Brunnenschacht steckt, ist außen herum mit Holzbrettern ausgekleidet. «Die noch vorhandene Tiefe des Röhrenbrunnens beträgt über 2,20 Meter», sagte Kretschmer. In den Brettern stecken zusätzlich kleine Rundhölzer. «Aufgrund der Bearbeitungsspuren wurden Metallwerkzeuge benutzt», sagte die Projektleiterin. «Das genaue Alter wird jetzt mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden ermittelt.» Ebenso erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Erkenntnisse von den Brunnenverfüllungen.

Neben dem Röhrenbrunnen wurde ein Holzpfosten freigelegt. «Das könnte der Rest einer Konstruktion zum Hochpumpen des Wassers gewesen sein», sagte Kretschmer. Der Holzkastenbrunnen befindet sich nur einige Meter entfernt vom Röhrenbrunnen. «Da stellt sich die Frage, ob man beide Brunnen gleichzeitig oder nacheinander genutzt hat», sagte die Archäologin.

Die Brunnen wurden in einer Senke angelegt, in der es immer feucht war. In der unmittelbaren Umgebung gibt es keine Siedlungsreste. «Aber es scheint eine Art Wirtschaftszone gewesen zu sein, weil sich in der Nähe der Brunnen etwa 200 Gruben befinden», sagte die Archäologin. Das untersuchte Areal umfasst rund 20.000 Quadratmeter Fläche. «Diese Gruben wurden für irgendwelche Arbeiten angelegt, für die viel Wasser notwendig war. Das könnte unter anderem eine Gerberei gewesen sein», sagte die Archäologin.

Im ehemaligen Tagebaugebiet Peres wurden den Angaben zufolge in den letzten Jahren zwölf Brunnen freigelegt.

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