Unter großem Andrang sind am Samstag in Dresden die Ausstellungsstücke eines DDR-Museums versteigert worden. Unter den Hammer kamen rund 70.000 Exponate - von Plastebechern über Kittelschürzen bis hin zu Möbeln und Fahrzeugen wie je zwei Trabis und Wartburgs. Der Einzelhandelsunternehmer Peter Simmel hatte die Sammlung zur Versteigerung angeboten, weil immer weniger Menschen sein DDR-Museum in Dresden besucht hatten.
Vorab hatten sich rund 1000 Interessentinnen und Interessenten angemeldet, um live oder im Internet mitbieten zu können. Darunter waren auch acht andere DDR-Museen, wie der Chef des Auktionshauses, Stefan Günther, sagte. Im Vorfeld habe sich das größte Interesse an der Ausstattung eines Konsums samt diverser Konservenbüchsen und Alkoholflaschen abgezeichnet.
Jedes der insgesamt 949 Auktionslose startete mit einem Preis von zehn Euro. Die Gebote schnellten bei vielen Objekten rasch in die Höhe. So erhielt zum Beispiel eine Granittafel mit der Aufschrift «Kulturbund der DDR - Dresdner Club der Intelligenz» den Zuschlag für 1700 Euro. Fünf Schürzen («diverse Muster, Baumwolle, Dederon, blaue Farbtöne») gingen dagegen für 20 Euro weg.
Anja Kleinwächter und Max Wündig waren extra aus Plauen im Vogtland nach Dresden gekommen, um für ein Spielzeugauto, einen ferngesteuerten Polizei-Wartburg, zu bieten. Als Kind habe sie das Auto nicht bekommen und hätte es jetzt gern, begründete Kleinwächter ihr Interesse.
Ein aus Magdeburg stammender Sammler ersteigerte zwei DDR-Computer für 150 und 160 Euro. Er lebe seit vielen Jahren in der Schweiz, sammele DDR-Gerätschaften und zeige sie dort auch Leuten. Ein Thema seiner Sammlung sei Robotron, der größte Computerhersteller der DDR. Davon seien nur noch ganz wenige Geräte verfügbar. «Das muss erhalten werden», sagte er.
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