Was ohnehin schon längst bekannt war aber gern verdrängt wurde: Die eingeforderte Gegenleistung von Selenskyjs Ukraine als Austausch für die US-amerikanischen Waffenlieferungen. Was unter Joe Biden mit fadenscheinigen Begründungen angeschoben wurde, wird von Trump nun direkt eingefordert. Einmal mehr bestätigt sich, in der internationalen US-Politik geht es nicht um Demokratie und Völkerrechte, sondern ausschließlich ums Geschäft. Trump macht seinem Ruf der Dealmaker alle Ehre. Er lässt alle spüren, was er im Interesse der US-amerikanischen Wirtschaft will: Macht, Einfluss, Kontrolle und den Zugriff auf Bodenschätze und Infrastruktur. Natürlich bevorzugt in instabilen Regionen, auch mit „Nachhilfe“ .
Genau das, was sein Gegenspieler Putin auch will. Und was in Nahost auch Netanjahu, Erdogan und islamistische Warlords wollen. Der Krieg in der Ukraine ist nichts weiter als ein Beutekrieg um geopolitische Dominanz und die Kontrolle von natürlichen Ressourcen, ein Krieg zwischen den Supermächten USA und Russland. Selenskyj und seine Unterstützer spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle oder werden vielmehr als Vorwand gebraucht. Irgendjemanden muss man die Schuld ja zuschieben können. Das gilt gleichermaßen für Putin als auch für die USA und die NATO.
Das deutsche Bündnis „kriegstüchtig“ ist einmal mehr vorgeführt und blamiert, welch eine Demütigung. Von der propagierten Fake-Angst durch Militärexperten „Putin plane die NATO anzugreifen“, bleibt nichts übrig. Erst recht nicht von der politischen Behauptung „Wir müssen kriegstüchtig werden“. Das deutsche Bündnis der Kriegstüchtigkeit nimmt sich viel zu wichtig, obwohl es keine Rolle spielt im Kampf um natürliche Ressourcen im Kriegsschauplatz der Ukraine. Deutschland ist nur der verlängerte Arm der USA oder vielmehr das Aufmarschgebiet – Kriegstechnik, die Militärklinik und Kommandozentralen der NATO wollen unterhalten sein. Deutschland ist der wichtigste und größte Militärstützpunkt der USA in Europa. Die deutsche Kriegstüchtigkeit merkt nicht, dass sie der Handlanger ist für die Machtspiele der USA, Israel, Türkei, sowohl in Nahost als auch in der Ukraine.
Während Trump, Putin, Erdogan, Netanjahu und die Brixländer schon längst die Gewinner sind, motiviert sich völlig benebelt die Kriegstüchtigkeit mit dem Mantra „Putin darf und wird den Krieg nicht gewinnen“ und wofür? Für Nichts! Nach dem Afghanistan-Desaster nun das Ukraine-Desaster! Deutschland und die Ukraine sind am Arsch und der deutsche Steuerzahler muss für das politische Ungemach zahlen, notfalls mit Sondervermögen im Sinne von Schulden. Und was lernen wir aus der Geschichte? Egon Bahr (1922-2015), ein deutscher Politiker der SPD sagte mal; „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht immer um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
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