Von Ulf Mallek
Der Gag ist nur etwas für Insider. Aber davon gibt es in Meißen ja eine ganze Menge. AfD-Stadtrat Rene Jurisch erscheint mit einer goldenen Krone auf dem Haupt zum 30. politischen Aschermittwoch im Meißner Ratssaal. Wieviel der etwa 200 Gäste haben den Witz verstanden? Sicher viele.
Es ist der 30. Politische Aschermittwoch in Meißen, wie Karnevalsclub-Präsident Andreas Krause nicht müde wird zu betonen: Vivat, Vivat Missnia. Ja, sie sind alle wieder da. Auch die Sponsoren wie Sparkasse und Brauerei, und so gibt es das traditionelle Heringsessen wieder kostenlos. Das Meißner Bier wird zu moderaten Preisen verkauft. Da steht einem lustigem Abend doch nichts mehr im Wege, oder? Doch, die Technik.
Am Anfang ist von Technikproblemen noch nichts zu spüren. Das Prinzenpaar Matthias I. und Anne II. (die am Aschermittwoch Geburtstag hat) bringen ihren Part ordentlich über die Bühne. Immerhin, 115 Tage durften sie Meißen regieren. Nach Tanzmariechen Lara ist der erste von vier Rednern dran, Martin Bahrmann von der FDP. Ein erfahrener Aschermittwochs-Mann, der diesmal eine richtige gereimte Büttenrede sogar mit etwas Selbstironie ob des FDP-Wahlergebnisses darbietet.
Doch danach kommen die drei jungen Leute von der CDU - und das Ton-Unheil nimmt seinen Lauf. Sie sprechen wohl über Straßen und Staus und trinken dabei Meißner Schwerter Pils. Im Publikum wird es unruhig. Beim folgenden Vortrag der Freien Wähler wird es nicht viel besser. Ob es an den mobilen Mikrofonen liegt?
René Jurisch von der AfD mit seiner Krone stellt sich wie Bahrmann hinter das Standmikrofon. Der Ton wird besser. Etwas. Juriusch lässt sich länger über OB Olaf Raschke aus, der nicht anwesend ist. Tritt er zur OB-Wahl in diesem Jahr noch mal an oder nicht?
Und was ist mit der goldenen Krone? Sie wurde Jurisch vom linken Facebook-Profil Meißen Watch symbolisch verliehen. Als König des Triebischtals.